Müllheim. Gewässerverunreinigungen kleineren Ausmaßes finden in der Stadt Müllheim weit häufiger statt, als man vielleicht glauben mag. Mal läuft Kraftstoff in einen Straßeneinlauf, ein anderes Mal werden Pinsel ausgewaschen und das Abwasser in die Rinne im eigenen Hof geschüttet, heißt es in einer Pressemitteilung der Verwaltung. Zur Meldung solcher Fälle kommt es indes nur selten, und nur bei einem Bruchteil davon kann ein Verursacher überhaupt festgestellt werden. Die Vorkommnisse sind indes nicht harmlos: Bereits ein bis zwei ausgewaschene Pinsel mit Farbe reichen beispielsweise aus, um einen ganzen Tümpel einzufärben oder einen Bach auf einigen Kilometern Länge zu trüben, heißt es weiter. Viele der im Wasser lebenden Organismen sind gegenüber den schwer abbaubaren und umweltschädlichen Substanzen sehr anfällig. Diese empfindlichen Ökosysteme werden durch illegale Einleitungen nachhaltig negativ beeinflusst und bei anhaltender oder immer wieder auftretender Gewässerverunreinigung dauerhaft geschädigt. Auch sehr bedenklich sei, dass der eine oder andere Anwohner seinen Garten mit diesem Wasser bewässert, spätestens hier sollten viele ein Eigeninteresse verspüren, die Gewässer rein zu halten. Sparen kann man mit der Entsorgung von umweltschädlichen und unerlaubten Flüssigkeiten über die Regenwasserkanäle übrigens nicht. Wird ein entsprechender Fall bekannt, muss der betroffene Bereich gründlich gereinigt und das abgefangene, verunreinigte Wasser der Entsorgung durch ein Spezialunternehmen zugeführt werden. Allein für drei gemeldete Verunreinigungen im Jahr 2016 sind bei der Stadt und dem Abwasserzweckverband Reinigungs- und Entsorgungskosten in Höhe von rund 5000 Euro angefallen, die schlussendlich auf die Gebührenzahler umgelegt werden und damit von Bürgern getragen werden müssen. Für das illegale Einleiten drohen übrigens empfindliche Geldbußen. Wem nachgewiesen werden kann, dass er illegal eingeleitet hat, der muss mit Geldbußen zwischen 10 000 und 50 000 Euro, je nach Fall, rechnen. Ungeachtet der Kosten, geht es aber auch um die nicht absehbaren langfristigen Folgen für die Umwelt. Die Stadt appelliert daher an die Bürger, Abwässer aller Art, bis auf das erlaubte Niederschlagswasser, nicht über die an die Regenwasserkanalisation angeschlossenen Einläufe in Straßen oder dem eigenen Grundstück zu beseitigen. All diese Entwässerungsgegenstände leiten das anfallende Wasser direkt in die umliegenden Gewässer.