Müllheim Werben mit Krimi und Wein

Weiler Zeitung
Spannung, Genuss, Wissen und jede Menge Spaß rund ums Thema Wein als genuines Müllheimer Thema: dafür garantieren (vorne v.l.) Autor Harald Rudolf, Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich, Hôtelière Uschi Mack, Winzerin Andrea Engler-Waibel und Tourismus-Chefin Sabine Lang sowie (hinten v.l.) Gastronom Markus Gradel, Kellermeister Martin Schneider, Kulturdezernent Jan Merk und Weinfachmann Matthias Ludewig Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Gemeinschaftsprojekt von Stadt Müllheim und Winzern / Neue Ausrichtung des touristischen Marketings

Von Dorothee Philipp

Müllheim. Den Wein und all die schönen Dinge darum herum will Müllheim bei seiner Tourismuswerbung verstärkt in den Fokus rücken. Ein „Weinlesebuch“ mit dem viel sagenden Titel „In Müllheim uff’m Wiiwegli“, in dem sich ein handfester Krimi versteckt, soll dieser neuen Ausrichtung des touristischen Marketings die nötige Aufmerksamkeit verschaffen. Das Projekt wurde im Markgräfler Museum vorgestellt.

Dass Müllheim in puncto Wein einiges zu bieten hat, machte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich auch an der Tatsache fest, dass Müllheim die größte Weinbaugemeinde im Markgräflerland ist, sowohl von der bewirtschafteten Fläche als auch der Zahl der Wein erzeugenden Betriebe her: Drei Winzergenossenschaften und acht private Weingüter. Dazu kommt eine lange geschichtliche Tradition, in die auch der erste Weinwissenschaftler Deutschlands und Gründer des Deutschen Weinbauverbands, Adolph Blankenhorn, einzureihen ist. Ein Alleinstellungsmerkmal, dessen Authentizität für sich spricht. Denn schnell merke der Gast, ob es sich um etwas oberflächlich Aufgesetztes oder um echte Substanz handelt, sagte Sabine Lang, Chefin der Tourist-Information.

Was hat es nun mit diesem Buch auf sich? Es ist eine Auftragsarbeit der Stadt Müllheim in Zusammenarbeit mit vier Weingütern, drei Winzergenossenschaften und zwei gastronomischen Betrieben. Autor ist Harald Rudolf aus Offenburg, der bereits in der Ortenau Erfahrung mit dem Verpacken von Weinthemen in handliche, amüsante Krimis gesammelt hat. Der Plot ist genau abgestimmt auf Müllheimer Verhältnisse. Ortsnamen und historische Begebenheiten kommen zuhauf darin vor, jedoch sei jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen nicht beabsichtigt, betonte er im Pressegespräch.

Eingeflochten zwischen die einzelnen Kapitel sind zudem gut lesbare, unterhaltsame Essays zu Themen wie Weinsorten, Etiketten, Weinbau und Weinhandel, der Titel „Weinlesebuch“ ist also gerechtfertigt.

Die Handlung selbst bietet natürlich eine Steilvorlage für spannende Veranstaltungen wie Leseabende – natürlich mit Weindegustation und Fingerfood – oder Stadtführungen zu den Schauplätzen der Handlung. Beides ist geplant, nicht nur als Eintagsfliege, sondern als dauerhafter Bestandteil des Müllheimer Tourismusprogramms. Mit ins Boot holen konnte man hierzu den Badenweiler Schauspieler Martin Lunz, der die Stadtführungen zu einem echten Erlebnis werden lassen und auch bei den Lesungen in die Person des Ich-Erzählers schlüpfen will.

Die neue Zielsetzung ist nicht nur eine Sache der Verwaltung: Mit dabei sind auch die Weingüter und Winzergenossenschaften sowie mit dem Landhotel „Alte Post“ und „Messer und Gradel“ zwei namhafte Müllheimer Gastronomiebetriebe.

Kulinarik, Wein und Weinbau so nah wie möglich zusammenbringen, heißt das Erfolgsrezept. In Zusammenarbeit mit vier Weingütern hat die Müllheimer Tourist-Info noch ein weiteres Schmankerl für weininteressierte Gäste aufgelegt: ein „Wein-Kolleg“. Vier Mal im Jahr, jeweils zu den wechselnden Jahreszeiten, können sie sich einmal vier Stunden lang unter fachkundiger Anleitung selbst in den Rebberg oder auch in den Weinkeller stellen und die unterschiedlichen Arbeiten zur Pflege, Ernte und Ausbau des Weins hautnah miterleben. Wer alle vier Einheiten absolviert hat, erhält ein Diplom.

Die neuen touristischen Angebote haben bei den Müllheimer Winzern ein ganz neues Wir-Gefühl geschaffen, bestätigte Matthias Ludewig vom Zunzinger Weingut Dr. Schneider. Und Andrea Engler-Waibel vom Müllheimer Weingut Engler fand es interessant, wieder einmal in die eigene Geschichte einzutauchen und im Gespräch mit der älteren Generation Geschichten und Anekdoten zusammenzutragen.

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