Vor zehn Jahren wurde das Sanierungsprogramm „Ortsmitte III“ vom Neuenburger Gemeinderat gestartet. Das Gebiet umfasst den Bereich zwischen dem Kronenrain im Westen, der Schlüssel- und Müllheimer Straße im Süden, der Friedhofstraße im Osten sowie der Dekan-Martin-Straße im Norden. Mehr als vier Millionen Euro wurden im zurückliegenden Jahrzehnt in diesem Bereich investiert. Von Alexander Anlicker Neuenburg am Rhein. Im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats wurde eine Zwischenbilanz des Sanierungsprogramms gezogen. Hintergrund ist der Wechsel des Förderprogramms vom bisherigen Landessanierungsprogramm hin zum Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtteilzentren“. Neues Programm ermöglicht Verlängerung Martin Keller von der STEG Stadtentwicklung stellte das neue Förderprogramm und den Zwischenbericht vor. Der Programmwechsel sei nur rein finanzieller Natur, erläuterte Keller. Beim Landessanierungsprogramm habe das Land 60 Prozent der Förderung übernommen, beim neuen Programm übernehmen Bund und Land jeweils 30 Prozent. In beiden Fällen betrage der Anteil der Stadt 40 Prozent. Beide Programme gingen nahtlos ineinander über. Der Vorteil des neuen Programms sei die Möglichkeit einer weiteren Verlängerung. Während das Landessanierungsprogramm in diesem Jahr auslaufe, gehe das neue Programm bis Ende 2018 und könne nun nochmals um ein oder zwei Jahre verlängert werden. Zeit genug, um die noch ausstehenden Großprojekte wie das Parkhaus am Kronenrain, die Brücke über den Autobahnzubringer, die Bebauung auf dem Areal zwischen Metzger- und Schlüsselstraße und letztlich auch die geplante Sanierung der Schlüsselstraße bis zur Landesgartenschau 2022 zu vollenden. „Wir wollen die Innenstadt wird bis zur Landesgartenschau topfit machen, damit sie optisch was hergibt“, sagte Keller. Im Rahmen des Landessanierungsprogramms wurden unter anderem das städtische Anwesen Basler Straße 3, der Grunderwerb und der Abriss der Gebäude auf dem Areal zwischen Schlüssel- und Metzgerstraße sowie die Neugestaltung des Konstantin-Schäfer-Platzes und des Parkplatzes Rebgasse abgewickelt. Hinzu kamen die Förderung von elf privaten Baumaßnahmen im Sanierungsgebiet. Über vier Millionen Euro bereits investiert Einschließlich der Planungsleistungen wurden im Plangebiet rund knapp 2,15 Millionen Euro investiert. Hinzu kommen weitere zwei Millionen Euro für die Sanierung und den Umbau der ehemaligen Grundschule zum Bildungshaus Bonifacius Amerbach, das die Stadtbibliothek und die Volkshochschule beherbergt. Während die Neugestaltung des Konstantin-Schäfer-Platzes vor dem Gebäude aus dem Landessanierungsprogramm finanziert wurde, wurde diese Maßnahme mit Mitteln aus dem genannten Zukunftsinvestitionsprogramm – dem während der Finanzkrise vom Bund aufgelegten Konjunkturprogramm – finanziert. Bürgermeister Joachim Schuster erinnerte daran, dass viele Gebäude in der Ortsmitte in der Nachkriegszeit gebaut wurden und die Bausubstanz der Häuser aus 1950er Jahren vielfach schlecht sei. Das nächste große Projekt sei das Parkhaus am Kronenrain, wo viele Fördermittel hineinfließen werden, betonte der Rathauschef. Schuster verwies darauf, dass das Programm „Ortsmitte III“ nicht das erste Sanierungsprogramm in der Stadt sei. Er kündigte an, dass die Verwaltung eine Übersicht und Dokumentation über alle Sanierungsmaßnahmen der vergangenen drei Jahrzehnte erstellen wolle, angefangen beim Programm „Einfache Stadterneuerung“, in dessen Rahmen in den 1980er Jahren das Spital abgerissen und das Stadthaus gebaut wurde.