Neuenburg Die Einsatzfähigkeit rund um die Uhr hat Priorität

Weiler Zeitung

Polizei II: Angespannte personelle Situation / Flüchtlingssituation bringt neue Aufgaben

Müllheim/Neuenburg (boe). „Im personellen Bereich müssen wir ständig Kompromisse eingehen“, machte Dieter Seywald, Leiter des Polizeireviers Müllheim, angesichts der generell angespannten Personalsituation deutlich, die im ganzen Land herrsche. Das Prinzip sei deshalb: „Der Einsatz hat immer Vorrang“, betonte Seywald. „Absolute Priorität hat, dass der Streifendienst des Polizeireviers so stabil ist, dass er reagieren kann – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr“, machte Seywald deutlich.

Unter der Woche seien dafür zwei, am Wochenende drei Streifen von Nöten. Schließlich umfasse das Polizeirevier Müllheim insgesamt 13 Gemeinden von Auggen bis Bad Krozingen und 90 000 Einwohner. Zumal die Aufgaben nicht einfacher oder weniger würden.

Mit ungefähr 4000 Straften pro Jahr ist das Revier konfrontiert. 1500 bis 1700 Verkehrsunfälle gilt es zu bearbeiten.

Die Grenzlage stellt die Beamten vor besondere Herausforderungen. Ein Schwerpunkt bildet die Einbruchskriminalität. Hier seien im vergangenen Jahr massive Präsenz- und Kontrollaktionen durchgeführt worden, was Kräfte gebunden habe.

Auch die Flüchtlingssituation bringe neue Aufgaben mit sich: Immer wieder müssen Streifen zu Auseinandersetzungen und teils „massiven Körperverletzungen“ in Gemeinschaftsunterkünften ausrücken. Seywald sprach von „häufig schwierigen Einsätzen“, zuletzt in der Unterkunft in Staufen, wo es eine Messerstecherei gab. Dazu kämen Einsätze außerhalb, beispielsweise bei Fußballspielen in Freiburg. Zudem sei das Polizeirevier im vergangenen Jahr auch verstärkt etwa bei Demos in Weil am Rhein im Einsatz gewesen.

Längere Wartezeiten seien indes bei der Bearbeitung von Vorgängen hinzunehmen – „es fällt aber nichts unter den Tisch“, machte Seywald deutlich, der auf die Überstunden verwies, die jeder Polizeibeamte vor sich herschiebe.

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