Von Alexander Anlicker Neuenburg am Rhein. Eine kräftige Rinderbrühe mit viel Rindfleisch und Nudeln: So gestärkt sind die Neuenburger Narren gestern am „Schmutzige Dunnschdig“ in die fünfte Jahreszeit gestartet. Zum 24. Mal hatte die Stadt Neuenburg mit ihrem Bürgermeister Joachim Schuster zur Narrensuppe in die „Krone“ eingeladen. „Neuenburg ist ein Gefühl. Das kommt an Fasnacht erst zur Geltung“, sagte der Rathauschef in seiner launigen Begrüßung. Unter den Gästen hieß der Rathauschef erstmals den Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon willkommen, der von der Neuenburger Narrenzunft „D’Rhiischnooge“ mit dem Hausorden bedacht wurde und sich mit geschliffenen Worten für die Einladung bedankte. Er sei jetzt in den diplomatischen Dienst aufgestiegen, kommentierte er die Ernennung zum „Botschafter der Landegartenschau“ durch Joachim Schuster. „Das Beste ist, dass man zur Beamtenpension eine Diplomatenpension dazu bekommt“, scherzte Salomon und rührte im Gegenzug kräftig die Werbetrommel für den Amtsinhaber angesichts der bevorstehenden Bürgermeisterwahl. Man könne von einem Politiker erwarten, dass er Visionen hat, meinte Salomon und sagte: „Ich kann locker von heute bis Aschermittwoch sehen“, und Schuster werde bei der Wahl keinen Gegenkandidaten haben. Jemand der nach Aschermittwoch kandidieren würde, wäre närrisch, meinte das Stadtoberhaupt der großen Zähringer-Schwesterstadt. Verzichten musste der OB aber auf die Auftritte der Freiburger Stammgäste der Neuenburger Narrensuppe, sowohl die Clownerie der Breisgauer Narrenzunft als auch das beliebte Duo „Dumm & Schwätzer“ waren grippebedingt ausgefallen. Dennoch war für ein gut zweistündiges abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm gesorgt, durch das Bernadette Burgert mit viel Witz und Charme führte. Keine Sorgen muss man sich in Neuenburg um den närrischen Nachwuchs machen. Mit „Papa macht Diät und wir nehmen ab“ glänzte mit Kathrin Pauer die jüngste Akteurin der Frauenfasnacht in der Bütt. Als schräge Flugbegleiterinnen sorgten Martina Niekrawitz und Annette Pauer für Belustigung im Saal, und auch das Gesangstrio der Zigeunerclique sorgte mit „Mir längts“ für Stimmung. Ein Höhepunkt war der Auftritt der „Kroneraibrunzer“ bestehend aus Stefan und Tobias Anlicker sowie Christian Schlüter, die mit flotten Rhythmen und frechen Texten den Saal zum Kochen brachten. Mit dem „Rothuus-Stüble-Lied“ kritisierten sie den seit Jahren andauernden Leerstand im einstigen Rathausstüble. Als Fasnets-Patriot rechnete Markus J. Weber mit dem Kölner und Mainzer Karneval, dem Münchner Fasching aber auch den gruseligen Tiroler Perchten und der Schweizer Fasnacht ab: „Basel des isch de Hit, die kenne de Kalender nit. Die tüen’s bis heut nit kapiere, erscht acht Dag später tüen die pfiffe.“