Neuenburg Explosionsgefahr auf der Autobahn

Weiler Zeitung

Unfall: Gefahrguttransporter auf der A 5 fährt auf Sattelzug auf / Fahrer wird schwer verletzt

Nach einem Unfall mit einem Gefahrgut-Lastwagen wurde die Autobahn A 5 gestern Morgen im Bereich Neuenburg komplett gesperrt. Da Explosionsgefahr bestand, wurde die Unfallstelle weiträumig abgesperrt.

Neuenburg am Rhein (sas). Nach den Erkenntnissen der Polizei fuhr ein Lastwagen auf einen Sattelzug auf. Dadurch flogen alle 34 Gasflaschen, die er geladen hatte, auf die Fahrbahn, wobei bei einigen der Kopf abgerissen wurde und der Flascheninhalt austrat. Es handelte sich laut Polizeipressesprecher Dietmar Ernst um verschiedene Gase wie Acetylen, Helium Argon, Wasserstoff und Sauerstoff. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk, französische Gendarmerie und Autobahnmeisterei waren mit einem größeren Aufgebot (mehr als 100 Einsatzkräfte) vor Ort.

Der 23-jähriger Fahrer des Transporters wurde bei dem Auffahrunfall schwer verletzt und wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Sein schwer beschädigtes Fahrzeug musste abgeschleppt werden. Das Führerhaus wurde abgerissen, berichtete Einsatzleiter Andreas Grozinger, Gesamtkommandant der Feuerwehr Neuenburg, im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Silozug, auf den der Lastwagen aufgefahren war, wurde aufgerissen.

Gegen Mittag wurde vermeldet, dass keine Gefahr mehr bestehe. Die Feuerwehr hatte die herumliegenden und teilweise beschädigten Gasflaschen mittlerweile gemeinsam mit Fachfirmen und THW gesichert und eingesammelt. Sie wurden anschließend abtransportiert. Die Gefahr einer Explosion bestand zu dieser Zeit nicht mehr.

Der Verkehr in Richtung Norden (Freiburg/Karlsruhe) wurde an der Anschlussstelle Efringen-Kirchen ausgeleitet. In Fahrtrichtung Süden erfolgte die Ausleitung an der Anschlussstelle Müllheim.

Gegen Mittag bestand keine Gefahr mehr

Von französischer Seite her wurde die Zufahrt zur A 5 ebenfalls gesperrt. Infolge des Unfalls kam es zu kilometerlangen Staus in alle Richtungen. Die Staulänge betrug zeitweise bis zu 20 Kilometer in Richtung Norden und bis zur A 98 im Süden. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des DRK kümmerten sich um die im Stau Stehenden, die lange warten mussten und auf eine harte Geduldsprobe gestellt wurden.

Auf der Fahrbahn in Richtung Freiburg kam es bei der Anschlussstelle Efringen-Kirchen zu einem Folgeunfall. Der Fahrer eines Volvos fuhr nahezu ungebremst in eine von der Autobahnmeisterei aufgestellte Warntafel. Der Fahrer wurde leicht verletzt, am Auto und an der Warntafel entstand beträchtlicher Schaden.

Die Sperrung der A 5 in Richtung Norden (Freiburg/Karlsruhe) wurde aufgehoben, ebenso die Sperrung des aus Frankreich kommenden Verkehrs. Die Spur in Richtung Süden (Weil am Rhein/Basel) blieb aufgrund des Abtransports noch stundenlang gesperrt. Gegen 16 Uhr war eine der Fahrspuren wieder befahrbar.

Der Gesamtschaden ist noch nicht abschätzbar und die Unfallursache noch nicht geklärt. Die digitalen Kontrollgeräte beider Fahrzeuge wurden sichergestellt und werden ausgewertet. Die Ermittlungen dauern an.

Erinnerungen wurden möglicherweise wach an einen schweren Unfall mit einem Auto und einem Chemielaster, der sich im Jahr 1985 rund zwei Kilometer vor der Anschlusstelle Neuenburg ereignet hat. „Das Auto wurde unter den LKW geschoben, der verschiedene Chemikalien geladen hatte, die eine heftige Reaktion auslösten“, wusste Grozinger. Damals verbrannten Mitglieder einer Familie, ein Kind überlebte.

Relativ zeitgleich habe sich ein schwerer Unfall Nähe Hamburg ereignet, was die Diskussion um den Güterverkehr ankurbelte. Außerdem sei ein Sammelladungsverbot erlassen worden.

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