Die zweite Stufe der Lärmaktionsplanung wurde im Neuenburger Gemeinderat vorgestellt. Das Gremium hat den vorgeschlagenen Aktionsplan gebilligt und die Öffentlichkeitsbeteiligung in Form einer Offenlage beschlossen. Von Alexander Anlicker Neuenburg am Rhein. Planer Alexander Colloseus vom Büro Fichtner Water Transportation aus Freiburg stellte dem Gremium die Untersuchung vor. Während die Bundesautobahn in der ersten Stufe bereits abgehandelt worden war, wurden nun die Straßen mit mehr als 8200 Fahrzeugen pro Tag untersucht. Hinzu kamen die Landesstraße 134 (Breisacher und Basler Straße) sowie die Schlüssel- und Müllheimer Straße. Lärmschwerpunkte sind die Ortsdurchfahrt der L 134 in Zienken und in Neuenburg, die Schlüssel- und Müllheimer Straße sowie der innerörtliche Teil des Autobahnzubringers (Bundesstraße B 378). Das Maßnahmekonzept sieht unter anderem Lärmminderung in der Stadt- und Bauleitplanung vor, den Erhalt und die Schaffung ruhiger Gebiete und Erholungsbereiche, wie beispielsweise das Landesgartenschaugelände, die Förderung lärmarmer Verkehrsmittel wie öffentlicher Personennahverkehr, Rad- und Fußverkehr, die Steuerung des Verkehrs (Geschwindigkeitsbegrenzungen), aber auch bauliche Maßnahmen. So bringt der Bau der Ortsumfahrung Zienken eine Lärmreduzierung um bis zu neun Dezibel, und die Zahl der Lärmbetroffenen sinkt von 26 auf Null. Laut Maßnahmekonzept würde Tempo 20 oder 30 auf der Schlüssel- und Müllheimer Straße die Zahl der Betroffenen halbieren (von 106 auf 53). Vorgeschlagen wird auch ein nächtliches Tempolimit (30 Kilometer pro Stunde) auf der Breisacher und Basler Straße, das zumindest einem Zehntel der 124 Lärmbetroffenen einen ruhigeren Schlaf bescheren würde. Eine Ausdehnung der Tempo-70-Zohne auf der B 378 würde ebenfalls eine hörbare Lärmreduzierung von drei Dezibel bringen. Vorgeschlagen wird zudem ein offenporiger Asphaltbelag auf der A 5 und auf der B 378, der eine Pegelminderung von fünf Dezibel bringen würde.