Von Alexander Anlicker Neuenburg am Rhein. Bunt, abwechslungsreich und auch mal frech haben sich die Neuenburger „Rhiischnooge“ bei ihrem Zunftabend im Neuenburger Stadthaus präsentiert. Nach dem traditionellen Einmarsch zu den Klängen der Neuenburger Stadtmusik begeisterte die auf mittlerweile 25 kleine Gardemaidli angewachsene Hoffnungsgarde mit einem flotten Tanz. Die große Garde tanzte sich später im wahrsten Sinne des Wortes „Atemlos“ zu einem Remix des Helene Fischer Ohrwurms. Kinderbütt Mit zehn Jahren ganz schön selbstbewusst und zielstrebig zeigte sich Jasmin Thomas in der Kinderbütt. „Ich werd ein Star, das ist mir schon seit dem Kindergarten klar“, reimte sie und bot sich in ihrem launigen Beitrag schon mal als Stargast für die Eröffnung der Landesgartenschau 2022 an. Närrischer Höhepunkt in der Bütt war der stimm- und wortgewaltige Auftritt der beiden Obernarren Elfriede Hüttlin und Markus „Blechle“ Weber als zauberhafter Schutzengel und gütiger Petrus. Pointiert nahmen sie das Geschehen in Neuenburg und den Nachbargemeinden aufs Korn, und sahen die Müllheimer Bürgermeisterin mit Gemeinderat schon mit Schweizer Fähnchen am Bahnhof stehen, um die zahlungskräftigen Einkaufstouristen mit ihren „Fränkli“ willkommen zu heißen. Wegen der Frauenquote will sich Engel Elfriede als Neuenburger Bürgermeisterin bewerben. Dann dürften die Franzosen nur noch an ungeraden Tagen ins Städle, damit die Neuenburger an geraden Tagen in Ruhe einkaufen könnten. Spitzen Richtung Rathaus und Elsass „Bürgermeister Schuster hat sich mit Neuenburg für ‘Tatort’ beworben. Wenn das nichts wird alternativ für ,Notruf Wuhrlochkante’ oder ,Die Zwei – Reese und Reese’“, kommentierten sie satirisch die unerfreulichen Ereignisse im Stadtgeschehen des vergangen Jahres. Nachdem es einen der beiden „Salmenfääger“ zwischenzeitlich aus Neuenburg weggezogen hat, hat Philipp Müller mit Peter Steinbeck einen Fasnachtsroutinier als neuen Partner gefunden. Gemeinsam traten sie als Gesangsduo „Wuhrlöcher“ auf und nahmen unter anderem mit dem Lied „In unserem Dubelgschützte Huus“ die teure Brandschutzsanierung im Stadthaus ins Visier. Nach der Pause brachten die „Kronenraibrunzer“ Christian Schlüter sowie Stefan und Tobias Anlicker mit eingängigen Melodien und Texten zum Mitsingen die Stimmung im Stadthaus zum Beben. Mit „Unser Herz schlägt Neueburgerisch“ sangen sie ein Loblied auf die Neuenburger Mundart. In der Bar „Doppel D“ plauderten Doris Debrechan und Doris Resse über das Stadtgeschehen, wie den geplanten Kreisverkehr an der Krone. Bei einem „Drive-In-Kiosk“ auf dem Kreisel könnten die Franzosen die Zigaretten gleich am Fenster entgegennehmen und gleich wieder zurück in Richtung Mulhouse fahren, meinte das Duo „Doppel D“. Einen gelungenen Gastauftritt zeigten die „Altstadtglunki“, die mit einem großen Leierkasten auf die Bühne kamen und mit Schlagerklassikern auf der Blockflöte unterhielten. Flotte Tänze zeigten die „schnoogeeigene“ Showtanzgruppe „Danza passione“ zum Thema „Alice im Wunderland“ und die „Schnoogemänner“, die den 80er Jahre Tanzfilm „Flashdance“ wieder auferstehen ließen. Ein Glanzlicht war der Auftritt der „Schnoogefrauen“ in goldenen Glitzerkleidchen mit einer gelungenen Mischung aus Tanz, Gesang und Bütt.