Neuenburg Prüfen – Rufen – Drücken!

Weiler Zeitung
Eine Schülerin beim Üben der Herzdruckmassage Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

„Woche der Wiederbelebung“Reanimationstraining für Siebtklässler des Neuenburger Kreisgymnasiums

Atmung und Kreislauf sind in der siebten Klasse Thema des Biologieunterrichts. Was aber ist zu tun, wenn Atmung und Kreislauf nicht funktionieren" Die Siebtklässler des Neuenburger Kreisgymnasiums lernen anlässlich der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“ vom 19. bis 25. September ganz praktisch die lebensrettenden Maßnahmen beim plötzlichen Herzstillstand.

Neuenburg am Rhein. Initiiert wurde die Aktion von der Biologielehrerin und Leiterin des Schulsanitätsdienstes „Sevo“ (Schüler Ersthelfer vor Ort) und dem Leiter Ausbildung der Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Alexander Anlicker.

Nach einem Einführungsvideo und einer kurzen Präsentation demonstrierte der DLRG-Lehrscheininhaber und Erste-Hilfe-Ausbilder die Wiederbelebung an einer Übungspuppe. Dann ging es für die Schüler praktisch zur Sache: Prüfen ob die Person noch atmet, Notruf absetzen sowe fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken. Musik aus dem CD-Player half dabei, den richtigen Rhythmus zu finden und brachte die Schüler ganz schön ins Schwitzen.

„5000 Menschen sterben jährlich, weil Anwesende nicht helfen“, heißt es in einer Mitteilung der Aktion „Ein Leben retten“, die vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten, von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, der Stiftung Deutsche Anästhesiologie sowie dem German Resuscitation Council getragen wird. Die Aktion findet unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit statt.

Anlicker erklärt: „Untersuchungen haben gezeigt, dass Schüler ab der siebten Klasse problemlos Erwachsene wiederbeleben können.“ Wichtig sei, Kindern und Jugendlichen schon in der Schule das Thema Reanimation näher zu bringen und sie frühzeitig als kompetente Ersthelfer auszubilden. „Jeder kann in die Situation geraten, Ersthelfer zu sein. Denn: Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen“, betont der DLRG-Ausbilder.

Jeder kann in die Lage geraten, Hilfe leisten zu müssen. Der plötzliche Herztod ist mit schätzungsweise bis zu 100 000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.

Herzstillstand – jede Sekunde zählt!

Obwohl jeder helfen könnte, tun es die wenigsten. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, vor der sich viele ekeln, ist bei der Wiederbelebung zweitrangig: Dabei ist es gerade bei einem Herzstillstand unerlässlich, schnell zu handeln: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt – es treten unwiderrufliche Schäden auf. Mit einer einfachen Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen.

Leben retten ist einfach –
jeder kann es!

Auch ohne Ersthelferkenntnisse ist es einfach, Leben zu retten: „Prüfen. Rufen. Drücken!“ lautet die Devise: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören bis Hilfe eintrifft.

Weitere Informationen:

Eine Kurz-Anleitung im handlichen Pocketformat oder ein Lehr-Video gibt es online unter www.einlebenretten.de.

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