Von Dorothee Philipp Neuenburg am Rhein. Joachim Schuster (58) bleibt für weitere acht Jahre Bürgermeister von Neuenburg am Rhein und bricht mit seiner vierten Amtszeit die bisherigen Rekorde seiner Amtsvorgänger. Allerdings musste er, wie bereits sein Badenweiler Kollege Karl-Eugen Engler, der vor einer Woche wiedergewählt wurde, mehr als ein Drittel der Wählerstimmen an seine Konkurrenten abgeben und konnte nur 58,93 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Beate Wörlein, die unter anderem mit dem Ziel angetreten war, die geplante Gartenschau auf den Prüfstand zu stellen oder zumindest zu verkleinern, erhielt 37,25 Prozent, der Erzieher Peter Gutzweiler 3,46. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,24 Prozent. Wahlbeteiligung liegt bei rund 44 Prozent Deutliche Erleichterung war unter den Rathaus-Mitarbeitern zu verspüren, als Christoph Ziel, der Vorsitzende des Wahlausschusses, im Ratssaal gegen 19 Uhr das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt gab. Spontan bildete sich eine lange Schlange von Gratulanten, obwohl die eigentliche Feier anschließend im Stadthaus angesetzt war. Direkt in den Ratssaal gekommen waren auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz aus Weil am Rhein sowie die Bürgermeister Werner Bundschuh (Schliengen) und Martin Löffler (Heitersheim). Im Stadthaus schloss sich dann auch Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich der Gratulationscour an. Auch die linksrheinische Nachbarschaft war vertreten mit Martine Laemlin-Delmotte, der Präsidentin des Verwaltungsverbands Porte de France Rhin Sud, und dem Bürgermeister-Stellvertreter aus Bantzenheim, Roland Onimus. Auf dem Platz vor dem Stadthaus stellte die Neuenburger Feuerwehr mit großem Gerät eine in den Stadtfarben Gelb und Rot geschmückte Tanne auf, der Spielmannszug begleitete die festliche Zeremonie. Im Neuenburger Stadthaus selbst empfing ein Ensemble aus allen vier Neuenburger Musikvereinen den alten und neuen Bürgermeister mit flotten Weisen. Auch die beiden unterlegenen Gegenkandidaten waren gekommen. Im voll besetzten Stadthaus gab Ziel noch einmal das Ergebnis bekannt. Bei der Nennung der Wahlbeteiligung war ein deutliches Murren zu hören, obwohl diese Quote für Neuenburg noch ganz passabel ist. 2007 waren es weniger als 30 Prozent. Jubelnder Beifall brach aus, als Ziel das Ergebnis für Schuster bekannt gab, aber auch Beate Wörlein und Peter Gutzweiler erhielten noch einmal lebhaften Beifall. „Wir freuen uns auf weitere acht Jahre gute Zusammenarbeit“, sagte Ziel und dankte allen Bewerbern für einen fairen Wahlkampf. Gegenstimmen in solcher Höhe geben Schuster zu denken Sichtlich erfreut und erleichtert trat Schuster dann ans Rednerpult. Wenn es Gegenstimmen in solcher Höhe gebe, müsse man darüber nachdenken, wieso, und auch eine Wahlbeteiligung von 44 Prozent gebe zu denken, auch wenn sie schon höher als das letzte Mal ausgefallen sei, gab sich Schuster selbstkritisch. Die Dankesadressen fielen umso warmherziger aus: Zuerst an seine Frau Catrin und Tochter Lena, dann an sein Team im Rathaus, auf das er „bollestolz“ sei. Den Wahlausschuss lobte er für die Bewältigung des „Marathons“ mit vier offiziellen Kandidatenvorstellungen. Auch den beiden Mitbewerbern dankte er für einen „fairen Umgang“ im Wahlkampf. Schuster vergaß auch nicht seinen Gemeinderat, obwohl dieser sich nicht zu einer offiziellen Wahlempfehlung hatte entschließen können. Das Gremium, zu dem ein gutes Verhältnis herrsche, leiste „Sensationelles“, lobte Schuster.