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Neuenburg Viertklässler tragen Blauhelme auf dem Pausenhof

Weiler Zeitung
Trennen, beruhigen, schlichten: Stadtjugendreferent Wolfgang Gerbig erklärt, wie die Streitlotsen arbeiten. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Schule: In der Neuenburger Rheinschule gibt es 18 Streitlotsen, die bei Zank schlichten und beruhigen

Du hast angefangen!“ - „Nein du!“ - Schimpfen, Schubsen, Rangeln, das passiert auch gelegentlich bei Grundschulkindern. Was macht man da, wegschauen, abhauen, eingreifen? Na klar: Die Streitlotsen holen.

Das geht jetzt auch an der Neuenburger Rheinschule, wo vor Kurzem 18 Streitlotsen in den Dienst gestellt wurden. Vier von ihnen sind von der Außenstelle Grißheim und werden dort eingesetzt. Alle Jungen und Mädchen besuchen die vierte Klasse und haben sich zum Ende des dritten Schuljahrs freiwillig für die Ausbildung zum Streitlotsen gemeldet.

Das bedeutete zwei Schultage lang insgesamt zehn Stunden Theorie, Rollenspiele und praktisches Training unter der Anleitung von Lehrerin Sandra Bartl und Stadtjugendreferent Wolfgang Gerbig.

Am Ende stand das Zertifikat und – ganz wichtig – die Weste und das Basecap, das die Streitlotsen für alle erkennbar macht. Alles in einem schönen ruhigen Blau, das die besänftigende Farbwirkung besitzt, die schon die UN-Blauhelme für sich entdeckt haben.

Am Donnerstagmorgen durften dann alle Kinder der Rheinschule die neue „Friedenstruppe“ in Augenschein nehmen: Rappelvoll war die Aula, rund 300 Kinder drängten sich an den Brüstungen und auf dem Boden, um zu erfahren, was es mit den Streitlotsen auf sich hat. Wolfgang Gerbig fasste kurz zusammen, wie ein solcher Einsatz idealerweise abläuft: Trennen, Beruhigen, Schlichten. „Die Stopphand kennt Ihr ja schon“, meinte er, was die Kinder eifrig bestätigten.

Jetzt werden an der Rheinschule jeweils zur großen Pause zwei Zweierteams die Runde machen, eins auf jedem der beiden Schulhöfe, ein weiteres wird in Grißheim vor Ort sein, um im Ernstfall die Wogen zu glätten.

Ganz klar sei auch, dass die Streitlotsen respektiert werden müssten, erklärte Schulleiterin Michaela Münch den Kindern. Und Weglaufen, wenn die Streitlotsen kommen, sei unfair, legte Wolfgang Gerbig nach. Damit die Kinder auch wissen, mit wem sie es zu tun haben, stellten sich alle Streitlotsen namentlich vor. Den jetzigen Drittklässlern empfahl Gerbig, sich schon mal zu überlegen, ob dieser Job auch etwas für sie wäre. Denn zum Ende des Schuljahres soll eine neue Generation von Streitlotsen ausgebildet werden. Dass da kein Mangel herrschen wird, zeigte sich schon jetzt: Sofort gingen viele Arme hoch und die ersten Fragen schwirrten durch die Aula. Jens Langela, der Kassenwart des Fördervereins der Rheinschule war bei der Präsentation auch dabei und hatte Grund zur Freude: Die Westen und Käppis der Streitlotsen hat nämlich der Förderverein der Rheinschule gespendet. Außerdem finanzierte der Förderverein den „Schulplaner“, eine Art Almanach, das jedes Kind zum Schuljahresbeginn erhält. Darin sind wichtige Infos, Termine, lustige Bilder und jede Menge Platz zum reinschreiben, was man nicht vergessen möchte.

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