Von Dorothee Philipp Neuenburg am Rhein. Der Geschichts- und Kulturkreis Neuenburg am Rhein vereint Mitglieder aus dem ganzen Markgräflerland, aus dem Elsass und der Nordwestschweiz – eine Seltenheit im Vereinsleben der Region, fand Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster, der als Hausherr die Mitgliederversammlung im Neuenburger Ratssaal begrüßte. Der Verein ist rund ums Jahr aktiv, wie der Rückblick des Vorsitzenden Friedrich Schöpflin zeigte. Die geführten Monatsexkursionen konnten im Schnitt 40 bis 50 Teilnehmer verzeichnen, oft gab es lange Wartelisten. Mit Neuerungen auch Jüngere erreichen Das Thema „Beginn des Ersten Weltkriegs“ stand im Fokus der Aktivitäten des Jahres 2014 mit Besuchen im Dreiländermuseum Lörrach und einer Exkursion zum Hartmannsweilerkopf. Auch die Fahrt nach Konstanz zur Ausstellung über das Konstanzer Konzil wurde laut Schöpflin gut angenommen. Diese beiden Beispiele zeigen, wie sich Ereignisse von weltgeschichtlicher Bedeutung im Regionalen niederschlagen und den rein lokalen Bezugshorizont auf interessante Art erweitern können, ein Ziel, das sich der Verein seit längerem vorgenommen hat. Auch in diesem Jahr stehen wieder spannende Ziele in allen drei Ländern des Dreilands auf dem Exkursions-Programm, darunter eine Tagesfahrt nach Karlsruhe, das das 300. Jahr seit seiner Stadtgründung feiert. Ein besonderes Bonbon versprach Schöpflin mit dem Besuch einer Ausstellung im sundgauischen Kloster Bellemagny, wo es um das Spannungsfeld zwischen Kirche und Aberglaube geht. Unermüdlich feilt der Vereinsvorsitzende an den Abläufen der Veranstaltungen, um den Mitgliedern die Teilnahme so angenehm wie möglich zu machen. So soll ab diesem Jahr bei Führungen mit einem großen Personenkreis und nur einem Führer ein Tour-Guide-System verwendet werden, bei dem die Teilnehmer jedes Wort klar verstehen und die Lautstärke der Earphones selbst regeln können. Das Equipment soll je nach Bedarf von einer darauf spezialisierten Firma gemietet werden. Auch arbeitet Schöpflin an der Einrichtung einer Homepage, hier ist er mit mehreren Anbietern im Gespräch. Jahresbeitrag auf 15 Euro erhöht Mit diesen Neuerungen will man auch einen jüngeren Personenkreis erreichen, ein weiteres wichtiges Ziel des 269 Mitglieder starken Vereins. Um die Neuerungen zu finanzieren, beschloss die Mitgliederversammlung einstimmig, den seit über zehn Jahren geltenden Jahresbeitrag von zehn auf 15 Euro zu erhöhen. „Das macht monatlich immer noch nur eine Butterbrezel“, rechnete Vereinskämmerer Herbert Böwing vor. Grüße aus Basel überbrachte eine fünfköpfige Delegation des Vereins „Elsassfreunde Basel“. Für sie lenkte Jürg Burkhardt den Blick auf die jüngsten Ereignisse wie die Aufwertung des Schweizer Frankens („Wir fühlen uns immer noch verbunden mit euch“) und der im Dezember beschlossenen Zusammenlegung von Regionen in Frankreich, bei der das Elsass in der Großregion Elsass-Lorraine-Champagne-Ardennen aufgehen soll. „Unseren Elsass-Freunden ihre Identität abnehmen, ist eine bodenlose Frechheit“, echauffierte sich Burkhardt, und „schofel bis ane use!“.