Radschnellweg in Maulburg Mit der Schweizer Grenze verbinden

Christoph Schennen
Die Brücke über den Schlierbach soll für den Radschnellweg auf die maximal mögliche Breite vergrößert werden. Foto: Christoph Schennen

Alle Fraktionen des Maulburger Gemeinderats stimmen der Führung der Radschnellverbindung durch Maulburg zu. Es müssen aber noch Lösungen für die „vielen Problemstellen“ gefunden werden, fordern die Räte.

Maximilian Alicke vom Planungsbüro PGV Alrutz hat im Gemeinderat die Vorzugstrasse des Radschnellwegs (RS 7) durch Maulburg vorgestellt. Sie beginnt im Osten an der Feldbergstraße, führt über die Bahnhofstraße und geradeaus über den Pfad entlang der Bahnlinie, überquert den Bahnübergang an der Neuen Straße, biegt in die Alemannenstraße ein, folgt ihr bis an ihr Ende und führt unter der Bundesstraße hindurch bis nach Steinen. Das Planungsbüro schlägt vor, den Radverkehr nördlich der Bahnlinie und den Fußverkehr südlich der Tram zu führen.

Die Feldbergstraße, die Bahnhofstraße und die Alemannenstraße werden dem Vorschlag von PGV Alrutz zufolge zu Radstraßen, auf denen Tempo 30 gilt, Radfahrer nebeneinander fahren können, und die Fahrbahnbreite 4,60 Meter (besser fünf Meter) beträgt.

„Radstraßen“, so der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler in der Sitzung, „sind die Führungsform für Radschnellverbindungen“.

Das Planungsbüro schlägt vor, die Brücke über dem Schlierbach auf die maximal mögliche Breite auszubauen. Um den Blostweg sicher zu überqueren, soll eine Mittelinsel gebaut werden, auf der Radfahrer auch mit Anhänger stehen bleiben können, wenn sich ein Auto nähert.

Kein Stellplatzverlust

Die Senkrechtparkstände in der Feldbergstraße sollen zu Längsparkständen umstrukturiert werden. „Wir wollen dort die Parkstände in die Länge strecken, damit keine Stellplätze entfallen“, sagte Alicke diesbezüglich. Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung empfehle, so der Bauingenieur weiter, in Fahrradstraßen auf Senkrecht- oder Schrägparkstände grundsätzlich zu verzichten. Ein Sicherheitstrennstreifen solle im Abstand von 0,75 Metern zu den Parkständen auf die Fahrbahn aufgezeichnet werden. Dort, wo der Radschnellweg durch ein Gewerbegebiet führe, sollten Lastwagen ihre Rangiervorgänge auf die Höfe verlagern, sagte Bürgermeister Jürgen Multner.

Die Meinung der Fraktionen

Alle Fraktionen stimmten der Führung der Radschnellverbindung in Maulburg zu. Christof Schwald (Freie Wähler) sprach davon, dass die Vorzugstrasse „viele Problemstellen“ habe. Eine davon sei der Übergang an der Neuen Straße, den zukünftig acht Züge pro Stunde überqueren sollen. Er forderte die Planer auf, eine Kosten-Nutzen-Analyse zu erstellen. Christian Leszkowski (SPD) sagte, um die endgültige Trasse zu finden, seien noch viele Kompromisse nötig. Stephanie Scarr wünschte sich, dass alle Interessen – auch die der Anwohner – berücksichtigt werden.

Baumreihe bleibt erhalten

Christian Henning (CDU) betonte, dass in der Feldbergstraße viele Lastwagen unterwegs sind. „Ob sie Schnellstraßen kennen, Radfahrer respektieren und bei Bedarf halten, ist die Frage“, so der Christdemokrat. Alle Redner mahnten, die Kosten für den RS7 dürften nicht aus dem Ruder laufen.

Planer Alicke versicherte Kurt Greiner (Freie Wähler), dass die Baumreihe entlang der Bahnhofstraße erhalten bleibe.

Multner betonte, der RS7 sei ein gemeinsames Projekt der Gemeinden Steinen, Maulburg, Schopfheim, Lörrach und des Landkreises Lörrach. Er diene dazu, die Mittelzentren mit der Schweizer Grenze zu verbinden. „Wir sind beim RS7 derzeit in der Leistungsphase 2, tiefer gehende Analysen werden in den anderen Leistungsphasen durchgeführt“, sagte er. Er erinnerte daran, dass Bund und Land die Grundlagenermittlung und die Vorplanung mit 87,5 Prozent bezuschussen. Auf die Kommunen und den Landkreis entfielen 12,5 Prozent. „Das ist ein überschaubarer Betrag“, sagte Multner. Ulrich Hoehler konkretisierte Multners Angaben: „Das Aggroprogramm aus der Schweiz bezuschusst die Baukosten mit 40 Prozent.“

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