Rheinfelden Besitzerwechsel nach 750 Jahren

Die Oberbadische
Schloss Beuggen hat jetzt auch offiziell den Besitzer gewechselt. Im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (links) und Dekanin Bärbel Schäfer übergab Oberkirchenrat Stefan Werner (2.v.l.) an den neuen Eigentümer Kai Flender symbolisch den Schlüssel. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Schlüsselübergabe: Schloss Beuggen ist seit gestern offiziell nicht mehr in Kirchen-, sondern in Privatbesitz

Jetzt ist es offiziell: Schloss Beuggen, das mehr als 750 Jahre der Kirche gehörte, ist in Privatbesitz übergegangen. Nachdem der Kaufvertrag bereits im April mit der Evangelischen Landeskirche unter Dach und Fach gebracht worden war (wir berichteten), erfolgte gestern die symbolische Schlüsselübergabe an den neuen Eigentümer Kai Flender, Freier Architekt und Generalplaner aus Waldshut-Tiengen.

Rheinfelden-Karsau. Einiges wird sich rund ums Schloss ändern, in dem zuletzt die Evangelische Erwachsenenbildung viele Jahre dem Geschehen ihren Stempel aufdrückte, vieles wird auch bleiben und sogar weiterentwickelt. „Ich freue mich auf alles Zukünftige und auf die Zusammenarbeit mit den Partnern“, machte der neue Schlossherr deutlich.

Bekanntlich wird das Hauptgebäude zu einem Restaurant und Hotel umgebaut, in dem künftig Gastronom Christian Herzog, der bereits seit zehn Jahren den „Goldenen Knopf“ in Bad Säckingen betreibt, Regie führen wird (wir berichteten). „Ich sehe gespannt dem 6. März entgegen“, erklärte schließlich Kai Flender. Der Zeitpunkt sei zwar „sehr sportlich“, angesichts der ab sofort beginnenden und notwendigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten. Da aber Handwerker und bausausführende Firmen seit Längerem bestellt sind, geht der 49-Jährige 100-prozentig davon aus, dass der Eröffnungstermin gehalten wird.

„Kontor für Glaube, Wissenschaft, Kultur“

Mit einem kleinen Gläschen wurde aber jetzt bereits auf die Zukunft von Schloss Beuggen angestoßen. Zuvor hatten der bislang als Studienleiter tätige Pfarrer Martin Abraham sowie Bärbel Schäfer, Dekanin des Kirchenbezirks Markgräflerland-Lörrach, schon eine liturgische Feierstunde in der Schlosskirche geleitet. „Es war quasi die Zäsur zwischen Alt und Neu“, so Schäfer. Dass künftig im Torhaus auf Schloss Beuggen statt der bisherigen Nutzung als Einrichtung der Erwachsenenbildung ein „Kontor für Glaube, Wissenschaft und Kultur“ sein wird, freute sie ganz besonders. Eine Botschaft, die Stefan Werner, Oberkirchenrat Liegenschaften und Bau der Landeskirche in Karlsruhe, als brandaktuelle Entscheidung der Landessynode überbrachte.

Und überhaupt: Von einer Win-Win-Situation für das künftige hybride Nutzungskonzept, wie es der neue Eigentümer nennt, sprachen alle Beteiligten. Werner begrüßte, dass die Kirche nicht nur weiterhin im Schloss theologische und spirituelle Präsenz zeigen kann. Für gut befindet er auch, dass die diakonische Einrichtung der Tüllinger Höhe, die Kommunität Beuggen als eigenständige christliche Gemeinschaft via Erbpachtrecht sowie auch die Konzertreihe im historischen Bagnatosaal weiterhin Bestand haben werden.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sprach von einem insgesamt „überlegten und strukturiere Prozess“ beim künftigen Nutzungskonzept, bei dem nicht immer wirtschaftliche Fragen im Vordergrund gestanden hätten. „Herausgekommen ist ein überzeugendes Resultat, an dem nichts auszusetzen ist“, bilanzierte der OB. Er begrüßte es, dass der neue Eigentümer seine Aufgabe darin sieht, das gesamte Areal weiterzuentwickeln, was als längerer Prozess zu sehen sei. „Wir als Stadt freuen uns in jedem Fall auf die neue Ausprägung für Schloss Beuggen“, erklärt Eberhardt.

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