„Das halbnackte Grausen“ versprach das Soloprogramm, aber es traf eher der Untertitel zu: „Geschichten von bösen Wichten“. Denn so gruselig war es dann doch wieder nicht, dieses Potpourri der schauerlichsten Gestalten. Helfrich versammelt Bösewichter und Schurken aus Literatur, Theater, Film und Fernsehen sowie Nervensägen des Alltags.
Aber damit nervt er nicht, sondern unterhält auf witzig-amüsante Art. Es sind richtig nette böse Bösewichte, manche sogar sexy. Lieblingsschurken gefällig? Natürlich Frankenstein, umgemodelt im Stil eines Disney-Films. Aber auch andere Monster tauchen beim Blick in Grusel und Grausen auf. Helfrich präsentiert eine ganze Palette seiner bevorzugten Gruselgestalten. Wer kennt nicht das bösartige Genie Blofeld mit der weißen Katze aus „James Bond“, Norman Bates aus Hitchcocks „Psycho“, den Kannibalen Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“, den Serienmörder Freddy Krueger aus „Nightmare“ und das „Phantom der Oper“ von Lloyd Webber, den der Musikkabarettist spöttisch den „Dieter Bohlen des Musicals“ nennt. In seinem dritten Tastenkabarett bringt der Odenwälder alles aufs Tapet vom Egomanen Shakespeare, dem Meister der Tragödie, und seinem Macbeth, bis zum Kettensägenmassaker und Massenmördern wie Haarmann mit dem Hackebeilchen. Skurrilerweise findet sich auch Helene Fischer in dieser illustren Reihe wieder. Vielleicht im besten Song des Abends, den Helfrich schon bei der Lachnacht sang: „Ich bin froh, dass ich kein Lied von Helene Fischer bin“.