Rheinfelden Bürger engagieren sich für den Steg

Die Oberbadische
Zu den Befürwortern des neuen Stegs gehören bisher (von links): Heinrich Lohmann, Alfed Winkler, Paul Renz, Klaus Eberhardt, Peter Scholer, Diana Stöcker, Karin Reichert-Moser und Wolfgang Bocks. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Stegbau: Neue Webseite der Befürworter geht online / Erster „Spaziergang“ am 3. Januar

Von Rolf Reißmann

Die neue Webseite „www.unsersteg.de“ ist seit Montag freigeschaltet. Sie informiert im Hinblick auf den Bürgerentscheid am 31. Januar über alles, was die Einwohner über die neue Fußgängerbrücke wissen sollten. Gestern stellten sich einige jener Bürger vor, die sich bisher dafür einsetzen.

Rheinfelden. Karin Reichert-Moser ist die Sprecherin der Gruppe. „Immer mehr Einwohner äußern sich schon jetzt für den Bau des Stegs, weil sie erkennen, dass er im Alltag nützlich für alle sein wird“, sagte sie. Schließlich habe der alte Steg über viele Jahrzehnte eine kurze Verbindung geschaffen, die jetzt eben fehle. Rund 1,5 Kilometer lang ist der Umweg über das neue Stauwehr. Nicht zu übersehen sei auch, dass dieser Steg in die Internationale Bauausstellung Basel 2020 eingeordnet wurde.

Alfred Winkler wies darauf hin, dass Bürgerinitiativen zumeist gegen etwas eintreten, hier engagiere sie sich aber für ein neues Vorhaben. „Der Steg ist für Rheinfelden mehr als nur ein Verkehrsweg, er ist – historisch bedingt – eine emotionale Verbindung zwischen beiden Städten“, meinte er.

Steg wird zu 76 Prozent gefördert

Peter Scholer, seit acht Jahren Vorsitzender der IG Pro Steg auf der Schweizer Seite, freut sich, dass die Diskussion nun auch am badischen Ufer an Fahrt gewinnt. Der alte Steg sei in einer Zeit eröffnet worden, als es noch Grenzkontrollen gab. Heute sei gar nicht mehr spürbar, dass die Passanten in ein anderes Land kommen, deshalb sei diese Brücke noch mehr als früher angebracht. Für die Fußgänger aus dem Schweizer Rheinfelden sei der neue Steg von großer Bedeutung, weil er eine kurze Verbindung schafft.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt wies nochmals auf die gesicherte Finanzierung hin – noch nie sei ein Projekt zu 76 Prozent gefördert worden. Auf der neuen Webseite werden diese Finanzierungsmöglichkeiten sehr detailliert erklärt. Daraus geht auch hervor, dass eben wegen des geringen Eigenanteils kein anderes Projekt der Stadt zurückgestellt werden müsste. Ebenso wird die Bedeutung einer solchen Fußgängerverbindung für den Tourismus und den Umweltschutz begründet. Ab sofort können sich alle Befürworter auf der Webseite anmelden und ihre Gedanken darlegen.

Schweizer stimmen ab über den Stegbau

Für die kommenden Wochen haben die Unterstützer des neuen Stegs mehrere Veranstaltungen vorgesehen. Die erste findet bereits am 3. Januar statt. Dann wird am vorgesehenen Schweizer Fundament eine Informationstafel enthüllt. Anschließend führt der Spaziergang von dort aus über die Stadtbrücke bis zum künftigen Steg-Kopf auf der deutschen Seite. „Auch unter jenen, die bisher gegen den Bau eines neuen Stegs sind“, erklärt Heinrich Lohmann, „erkennen immer mehr an, dass dieser Weg den Einwohnern beider Städte nutzt.“

Im schweizerischen Rheinfelden ist für März eine außerordentliche Bürgerversammlung vorgesehen. Neben mehreren aktuellen Problemen der Stadt wird dabei auch die Frage nach einem neuen Steg zur Abstimmung gestellt. Historiker Wolfgang Bocks ordnet die Bedeutung des Bürgerentscheids auf deutscher Seite ein: „Wenn es für den Bau eine Mehrheit gibt, dann ist das unser aller Steg, dann können wir sagen, dass wir ihn gewollt haben.“

Der Neujahrsspaziergang „Unser Steg“ am 3. Januar ab dem Floßländeweg in Rheinfelden/Schweiz beginnt um 13.30 Uhr

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