Rheinfelden Es braucht mehr Platz für Gewerbe

Die Oberbadische
Noch ist nichts zu sehen. Doch das Gebiet „Einhäge“, eine 6,5 Hektar große Fläche neben der A 861 und nahe am Rhein, wird derzeit als Gewerbegebiet entwickelt und vorbereitet. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Rheinfelden will nach der Entente Florale verstärkt Entwicklung von Gewerbearealen betreiben

Rheinfelden (lu). Priorität hat erst einmal die Entente Florale Europe, danach soll verstärkt die Entwicklung von Gewerbeflächen angegangen werden.

Das erklärte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt im Gemeinderat zur künftigen Standortentwicklung und zur Ansiedlung von neuen Unternehmen. Dilemma ist: Es gibt derzeit einfach zu wenig Gewerbeflächen.

Zuvor waren von den Fraktionen der CDU und SPD Anfragen an die Verwaltung zum Thema „Gewerbeflächen in Rheinfelden“ eingegangen. Ziel sei es, so der Verwaltungschef, weitere als Gewerbeareale in Frage kommenden Flächen aufzukaufen, um so möglichst viel in städtischer Hand und damit eine Einflussmöglichkeit durch die Verwaltung bei der Flächenvergabe zu haben. Allerdings: Aktuell befindet sich lediglich noch eine etwa 3000 Quadratmeter große Fläche in der Peter Krauseneck-Straße in städtischer Hand, für die es bereits verschiedene Interessenten gibt. Aktuell läuft die Prüfung dieser Bewerber. In den Jahren 2012 bis 2014 hat die Stadt Gewerbeflächen in einer Größenordnung von 67000 Quadratmetern verkauft.

Alle Blicke richten sich daher auf das geplante neue Gebiet „Einhäge“. Der Entwurf des Bebauungsplans war Ende April im Bauausschuss und auch im Gemeinderat vorgelegt und auch das weitere Verfahren erläutert worden. In dem 6,5 Hektar großen Gebiet direkt hinter der Autobahn-Querspange A 861 und nahe am Rhein gelegen besitzt die Stadt aber aktuell nur 45 Prozent der Fläche. „Eine Übernahme aller Grundstücke im freihändigen Grunderwerb war nicht vollständig möglich, deshalb beginnt nun das Umlegungsverfahren“, erklärte Wirtschaftsförderer Elmar Wendland. Es sei teilweise ein mühsames Geschäft, meinte auch das Stadtoberhaupt, denn die Mitwirkungsbereitschaft sei nicht so groß wie gewünscht.

Frühestens im Frühjahr 2016 könnte mit der Erschließung begonnen werden, sofern das Umlegungsverfahren abgeschlossen wird. Ab Herbst 2016 wäre dann der Baubeginn für interessierte Unternehmen möglich. „Die Nachfrage nach Grundstücken in der Einhäge ist gleichbleibend hoch“, betonte Wendland. Allerdings wurden bereits Nachfragen ausgesiebt, die von der Struktur her nicht gewünscht sind, wie beispielsweise großflächiger Einzelhandel, Vergnügungsstätten oder auch Handwerk mit großen „Hausmeisterwohnungen“. „Ganz klar, wir dürfen auch nicht sogleich Ausnahmen im Gebiet Einhäge zulassen“, machten Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) und Gustav Fischer (SPD) deutlich.

Probleme gibt es auch beim Gebiet „Grendelmatt III“. Hier ist Eberhardt zwar froh, dass ein Moratorium zustande kam, doch noch immer schwebt die Störfallverordnung wie ein Damoklesschwert über der künftigen Entwicklung dieses Gebietes bei der Industrie. Das Störfallgutachten befindet sich derzeit in Überarbeitung in enger Abstimmung mit der Firma Evonik. Paul Renz (CDU) will von der Absicht von Evonik gehört haben, die Flächen verpachten zu wollen, entweder mit der Laufzeit von 40 bis 50 Jahren oder gar als Erbpacht. Noch vor der Sommerpause sollen weitere Klärungen mit den Gutachtern und auch mit dem Regierungspräsidium herbeigeführt werden. „Wohnen wird hier wohl nicht in Frage kommen, schon eher die Ansiedlung von Kleingewerbe“, mutmaßte der Rathauschef.

Und „Rheinfelden-Süd“? Die im Flächennutzungsplan projektierte Erweiterung Herten-Ost darf erst angegangen werden, wenn alle anderen Flächen überplant sind. Mit einer gewerblichen Nutzung des Gebietes ist daher nicht vor dem Jahr 2019 zu rechnen. Nicht aus dem Auge lassen will die Verwaltung zudem eine zwei Hektar große Mischbaufläche „westlich Warmbach“, wo die Ansiedlung von Kleinbetrieben möglich wäre.

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