Rheinfelden Es gibt noch einiges zu tun

Die Oberbadische

Oberrheinfelden: Bewohnerbeirat lädt zum Rundgang mit Überraschungen ein

Von Ulf Körbs

Oberrheinfelden war einst ein „sozialer Brennpunkt“. Dank verstärkter Anstrengungen seitens der Stadt wandelt sich das Quartier, wenngleich es immer noch „Steine des Anstoßes“ gibt.

Rheinfelden. „Es gibt einiges zu tun“, hielt denn auch Evelyn Raffler, Sprecherin des Bewohnerbeirats, zu Beginn eines Rundgangs mit Vertretern der Stadtverwaltung am Dienstag fest. Dabei erfuhr Bürgermeisterin Diana Stöcker auch, dass sich auf dem Spielplatz an der Schwedenstraße einiges getan hat, so dass sie lobte: „Die IG Spielplatz kann seinesgleichen suchen.“

Weit weniger beispielhaft dagegen sind die Zustände in der Sofienstraße. Der Eigentümer dieser Privatstraße hat im vorderen Teil, von der Unteren Kanalstraße her, die Straßenbeleuchtung abgeschaltet. Und im hinteren Teil ist ein ausgesprochen unansehnlicher Schrottplatz entstanden. Doch gegen die Missstände bei der Beleuchtung kann die Stadt kaum etwas tun: „Man kann niemanden zwingen, auf seinem Grundstück Licht einzuschalten“, erläuterte Ordnungsamtschef Dominik Rago.

Schritte eingeleitet hat man dagegen mittlerweile gegen die „Müllkippe“, auf der sich nicht nur Einkaufswagen verschiedener Geschäfte, sondern auch ausgemusterte Küchengeräte wie ein Backofen angesammelt haben. Hier wird man auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes – es werden immer wieder Ratten gesichtet – gemeinsam mit dem Landratsamt Auflagen verhängen. Dies soll auch zeitnah geschehen, wie Rago versprach.

Problematisch, aber durchaus rechtens ist die Situation an der Einmündung der Zielgasse in die Friedrichstraße. Dort parken ganz legal Autos auf der Zielgassenseite vor dem ehemaligen „Lovers“, wodurch das Abbiegen insbesondere von Lastwagen bei entgegenkommenden Verkehr erschwert wird, wie Rudolf Rütschlin, ebenfalls Bewohnersprecher und ehemaliger Berufskraftfahrer, klagte. Allerdings hat die Stadt hier kaum eine Handhabe, wie der Ordnungsamtsleiter ausführte. Er versprach aber, hier verstärkte Kontrollen durch den gerade erst personell aufgestockten Gemeindevollzugsdienst durchführen zu lassen. Das Gleiche gilt auch für das Stück der Scheffelstraße zwischen Zielgasse und Friedrichstraße, das gerne vom Lasterverkehr als Abkürzung genutzt wird. Eine Tatsache, die Rago so gar nicht bekannt war. Eventuell wäre hier auch über ein „Lasterverbot“ nachzudenken. Ebenso wurde der schlechte Zustand der Fahrbahndecke notiert.

„Das werden wir gleich am Mittwoch abmontieren“, versprach er, als ihm Raffler und Rütschlin auf das „private“ Halteverbotsschild einschließlich Hinweis „widerrechtlich hier parkende Kraftfahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt“ vor dem Grundstück Friedrichstraße 84 vorführten.

Probleme sieht der Bewohnerbeirat auch auf der Karl-Fürstenberg-Straße in Höhe der Richterwiese. Hier entstünden immer wieder Gefahren durch abgestellte Last- und Lieferwagen, meinte Günther Schmidt vom Quartiersmanagement. Doch seitens der Verwaltung kam der Hinweis: „Die stehen hier vorschriftsmäßig . Zugleich hemmen sie auch die Durchfahrgeschwindigkeit.“ Denn eigentlich hätte der Beirat hier gerne eine Tempo-30-Vorschrift. Doch diese lässt sich wegen der zu geringen Zahl an Tempoverstößen nicht umsetzen, wie von Rago zu erfahren war. Das Tempoproblem will man auf Höhe des Spielplatzes an der Schwedenstraße auch durch Warnschilder „Achtung Kinder“ entschärfen. Zudem wird darüber nachgedacht, dass der Ballfangzaun am Kickplatz in Richtung Westen verlängert wird.

Ungewiss ist derzeit noch die Zukunft des FSV-Stadions, wie Stadtbaumeister Wolfgang Lauer erläuterte. Dabei machte sich Evelyne Raffler für einen Verbleib des Vereins auf dem Gelände des ehemaligen VfR stark. „Ein Erhalt wäre sinnvoll für das Quartier, auch trotz nötiger Investitionen für Duschen. Denn der Verein leistet einen wichtigen Beitrag für die Integration von Jugendlichen“, so ihr Argument. Zugleich räumte sie ein: „Wir wissen, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Ich bin aber zuversichtlich, dass die gute Zusammenarbeit mit der Stadt fortgesetzt wird.“

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