^ Rheinfelden: Es ist ein Ort der Stille und Besinnung - Rheinfelden - Verlagshaus Jaumann

Rheinfelden Es ist ein Ort der Stille und Besinnung

Die Oberbadische

Der Biblische Garten auf Schloss Beuggen verändert sich stetig und entwickelt sich zum kleinen Paradies auf Erden

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Idylle, Mystik und Symbolik: All das strahlt dieser Ort zugleich aus. Kein Wunder: Ein eigenes Plätzchen auf dem riesigen Areal von Schloss Beuggen wurde als Biblischer Garten angelegt. Herausgekommen und herangewachsen ist inzwischen nicht nur ein kleines Paradies, sondern ein Ort der Ruhe und Besinnung.

Es ist ein Ort zum Verweilen, zum Schauen und zum Staunen. Und das Schöne dabei: Der Garten ist für alle zugänglich. Er steht für die Allgemeinheit jederzeit offen. „Wir sind stolz auf diese Anlage, es ist etwas ganz Besonderes“, freut sich unter anderem Petra Rieckmann, Verwaltungsleiterin der Evangelischen Tagungs- und Begegnungsstätte Schloss Beuggen.

2006 war es, als eine Gruppe Ehrenamtlicher rund um den Freundeskreis Beuggen den Plan hatte, einen Biblischen Garten anzulegen. Unter der Federführung von Claudia Schindler-Herrmann von der Skarabäus-Werkstatt in Schopfheim nahm das Projekt schnell Züge an und wurde 2008 offiziell eröffnet. „Es ist damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen“, sagt die Fachfrau für Düfte und Pflanzen und ist stolz darauf, was hier mit vereinten Kräften geschaffen wurde. Nach und nach wurde immer mehr angepflanzt, der Garten vervollständigte sich. Gleichwohl ist der Biblische Garten nichts Fertiges. Der stetige Wandel ist für ihn charakteristisch und gewollt. Auch heute noch und ebenso in der Zukunft gibt es immer wieder Veränderungen. Mit Hand und Herz bringt jeder der Ehrenamtlichen aus Liebe zu den Pflanzen und zur gärtnerischen Gestaltung sein Talent in das Projekt ein.

Auf rund 1200 Quadratmetern sind Bäume und Pflanzen zu sehen, die in der Bibel genannt werden. „Es ist uns wichtig, dass die Besucher den Garten nicht nur angucken, sondern auch einen Bezug zu biblischen Bäumen und Blumen bekommen“, erklärt Schindler-Herrmann die Hauptintention. Ob Dattelpalme, Zeder, Zypresse, Pinie oder Mannaesche, ob Oleander, Färberdistel, syrische Oregano, schwarze Maulbeere oder Baumwolle oder ob Rispenhirse, Besenhirse, Knoblauch, Lauch und Melone: Der Vielfalt sind Tür und Tor geöffnet. Sehen, Riechen, Schmecken und Staunen: Das könnte hier das passende Motto sein. Ein eigenes Beet ist Pflanzen mit christlichem Namensbezug gewidmet. Das Salomonsiegel, die Jakobsleiter oder auch die Passionsblume seien hier stellvertretend genannt. Die Liste ließe sich schier endlos erweitern.

Befestigte, rollstuhlfähige Wege laden zum meditativen Gehen ein. Auch Bänke zum Verweilen sind da. Das Gelände ist als eine Art Wandelgarten gestaltet. Die Anlage versprüht dabei jede Menge Symbolik. Die Kreisform steht dabei für das Allumfassende, der Spiralweg für die Unendlichkeit. Das Wasserbecken in der Mitte, in dem sich der Himmel widerspiegeln soll, steht für Jesus Christus als lebendiges Wasser. Die zwölf Solitärbäume erinnern an die zwölf Apostel und an die Stämme Israels.

Die Beschilderung der diversen und exotischen Pflanzen, die zudem jeweils kleine Auszüge aus der Genesis enthalten, ermöglicht es, in die Welt der Bibel einzutauchen. Eine Wildrosenhecke von weit mehr als 100 Exemplaren umfriedet das gesamte Rund. Es schirmt quasi den Garten nach außen ab und gewährleistet damit einen gewissen Schutz der Stille und Einkehr.

Gärten sind seit eh und je in der Bibel wichtige Orte gewesen. Pflanzen spielen immer wieder eine bedeutende Rolle. Mit dem Biblischen Garten in Beuggen ist zumindest ein kleines, irdisches Paradies entstanden. Das Alltagsleben der Menschen in biblischer Zeit war sehr intensiv mit Pflanzen verbunden, die als Nahrungs- oder Gewürzpflanzen, Genuss- oder Heilmittel dienten. Pflanzen dienten als Baumaterialien, als Rohstoffe zur Kleidungsherstellung, erfüllten im Alltag der Menschen vielfältige Aufgaben. Ein klein wenig davon gibt der Biblische Garten Beuggen freiwillig preis.

Der Garten kann dabei auf eigene Faust erkundet werden. Am besten eignet sich jedoch eine fachkundige Führung durch einer der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich um den Garten kümmern. Gebucht werden können Führungen über die Verwaltung von Schloss Beuggen. Bei den Führungen werden einerseits botanische Kenntnisse vermittelt, zum anderen ihre Verbindung mit biblischen Geschichten hergestellt. Ziel ist , einen sinnlichen Zugang zu den Schriften der Bibel herzustellen.

Weitere Informationen: Die Führungen können über die Verwaltung von Schloss Beuggen gebucht werden: Tel. 07623/75190. Internet: www.schloss-beuggen.de sowie www.skarabaeus-werkstatt.de

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading