Rheinfelden Flüchtlingskinder erleben Natur

Die Oberbadische
Markus Wursthorn vom BUND-Regionalverband Hochrhein machte sich mit Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Schildgasse auf spannende Naturexkursion. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

BUND-Regionalverband Hochrhein lud kleine Bewohner der Sammelunterkunft zur Naturexkursion ein

Rheinfelden (lu). Ihre neue Heimat als Naturraum erleben: Das stellt sich Markus Wursthorn, Regionalvorsitzender des BUND Hochrhein, für die Menschen und vor allem die Kinder in der Sammelunterkunft für Asylbewerber in der Schildgasse vor.

„Man muss die Heimat einfach viel stärker über die Natur definieren als über die Kultur, die Nahrung und die Kleidung“, sagt er. Und daher bietet er gerne auch Naturexkursionen in der näheren Umgebung der Unterkunft an. Völlig unabhängig vom jeweiligen kulturellen Hintergrund geht es ihm darum, die Freude an und mit der Natur zu vermitteln.

Jetzt stand wieder einmal eine solche und schon des Öfteren angebotene Naturexkursion auf dem Programm. Rund 20 Kinder und auch fünf Erwachsene waren gerne mit von der Partie. Doch nicht nur die gute Resonanz hat Wursthorn gefallen. Ganz besonders freut es ihn, dass diese Veranstaltung zum offiziellen Projekt der Stadt Rheinfelden avanciert ist. Sie wird mit 1000 Euro aus dem Topf der Fördergelder für das Projekt „Soziale Stadt“ in Oberrheinfelden bezuschusst. Vorerst läuft das Förderprojekt über ein Jahr. BUND und auch das Team der Sozialarbeit in der Gemeinschaftsunterkunft setzen natürlich auf Fortsetzung. „Die Kinder mögen den Markus Wursthorn, der kann als Lehrer so wunderbar geduldig erklären“, weiß unter anderem Sozialarbeiterin Tina Dreier.

Erklärungen und Infos waren jetzt bei der zweistündigen Exkursion allemal nötig. Schließlich gab es ja viel zu entdecken. Ausgehend von der Unterkunft in der Schildgasse, ging es schnurstracks ins nahe Linsental, ein grüner Bereich beim Fahrradweg in Richtung Minseln mit Wiesen, Bäumen, Sträuchern und (meist ausgetrocknetem) Bachbett. So lernten die Kinder Efeu und Löwenzahn kennen, erfahren etwas über Ebereschen und andere Bäume.

Spannend wird’s vor allem, wenn es auf die „Jagd“ auf kleine Tiere und Insekten geht. Auf diese Weise können in den durchsichtigen Bechern etwa Zikaden, Käfer, Ameisen und anderes Getier genau betrachtet werden. „Oh, eine Wespenspinne, wahrlich ein Prachtexemplar“, entfährt es dem BUND-Experten. Einer der Exkursionsteilnehmer schleppt eine Wanze an. Wursthorn hebt kurz seine Nase über den Becher, gibt Entwarnung und lacht: „Die stinkt aber nicht, normalerweise riechen die sehr streng.“ Wenig später werden alle Tiere wieder in die Freiheit entlassen.

Sodann kommt die Gruppe an Schlehen vorbei. Die blauen Beeren sind zwar essbar, wie Wursthorn erklärt, schmecken tun sie aber keinem so recht. „Sie schmecken bitter-süß, so wie die Liebe“, scherzt der BUND-Mann ein wenig. Und schon hat er das Lächeln in die Kindergesichter wieder zurückgezaubert.

Jetzt fiebern die meisten schon der nächsten Naturexkursion entgegen. Was dann auf dem Programm steht, darüber macht Wursthorn natürlich noch ein kleines Geheimnis. „Es soll ja spannend bleiben“, lacht der Umweltexperte vielsagend.

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