Rheinfelden Gemeinsam pflanzen und ernten

Die Oberbadische
Christine Trautwein-Domschat und Gartenmeister Joachim Schlageter schaffen mit großer Begeisterung den Untergrund für ein Hochbeet. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Urban Gardening: Beim „öffentlichen Gärtnern“ in der Metzgergrube entstehen die ersten Hochbeete

Das Projekt „Urban Gardening“ nimmt in Rheinfelden weiter Fahrt auf. Nachdem vor Wochenfrist eine Winterlinde gepflanzt wurde, quasi als Grundsteinlegung für das öffentliche Gärtnern in der Nähe der „Freiraumkiste“ in der ehemaligen Metzgergrube, gab es jetzt am vergangenen Wochenende die große offizielle Startaktion.

Rheinfelden (lu). Mehr als 20 Engagierte waren dabei und packten mit an. In erster Linie ging es darum, Hochbeete anzulegen.

„Die Resonanz ist wirklich toll“, zieht Joachim Schlageter, Gartenmeister, maßgeblicher Mentor und Mitglied des „Runden Tisch Stadtgrün“, Bilanz und ergänzt: „Das wird sicher ein Erfolgsprojekt.“ Denn auf die Helferschar, die sich seit einem halben Jahr regelmäßig trifft, ist Verlass. Wegen schlechten Wetters war der Startschuss um eine Woche verschoben worden. Doch umso mehr legten sich jetzt die Hobbygärtner ins Zeug.

Stadt unterstützt großzügig

Dankbarer waren Schlageter und seine Interessensgruppe mit den grünen Daumen, dass auch die Stadt sie großzügig unterstützt. Da waren von Bauhof und Stadtgärtnerei jede Menge Erde, Holzbretter und weitere Materialien herangeschafft worden. „Vorbildlich, wie sich die Kommune einbringt“, lobte Schlageter. Aber auch Privatleute machten mit und brachten unter anderem weiteres Holz und Ziegel. Gerade die Ziegel sind äußerst wichtig, bilden sie doch – gemeinsam mit Erde – das Fundament für die künftigen Hochbeete. Vorerst sind erst einige dieser Hochbeete angelegt. Doch schon bald sollen viele weitere dazukommen. „Wir werden sie in Form einer langen Schlange anlegen, Gelände haben wir hier in der Metzgergrube ja genug“, so der Gärtnermeister. Und was wird nun angepflanzt in den Beeten? „Ende März geht’s wohl los“, schätzt Schlageter, etwa mit Spinat, Sauerampfer, Rucola, Radieschen und einigen Gemüsesorten.

Ehepaar freut sich

„Als wir von der Aktion gehört haben, waren wir gerne bereit mitzumachen“, sagen beispielsweise Barbara und Wolfgang Peter. Das Ehepaar aus Warmbach, das früher einmal einen Garten besessen hat, will hier die sich bietenden Chance nutzen, eigene Tomaten, Salate, Gemüse und Zwiebeln anzupflanzen, den Jahreszeiten angepasst. „Und natürlich auch zu ernten“, freut sich das Duo schon jetzt auf den Erntespaß.

Gemeinsam macht es Spaß

„Miteinander zu gärtnern, das ist doch eine tolle Sache“, weiß eine weitere Dame, die das Rheinfelder „Urban Gardening“ eher zufällig entdeckt hat.

Als „Win-Win“-Situation sieht es Christine Trautwein-Domschat. Sie besitzt zwar selbst einen eigenen Garten, in dem sie auch Einiges anpflanzt. „Doch hier kann man vom Profi noch viel lernen“, erklärt sie ihr Engagement für die Stadtinitiative, die sie für vorbildlich hält.

Ingrid Merseburger-Natschak ist ebenso von der Sache angetan. „So wird das Gelände nicht nur sinnvoll genutzt, sondern man kann mit anderen Interessierten etwas zusammen machen, sich beim Gärtnern auch abwechseln“, sieht die Kassiererin der BUND-Ortsgruppe Rheinfelden die Vorteile. Schön sei es auch, dass man dabei etwas lerne, denn mit Gärtnermeister Schlageter stünde ein erfahrener Experte zur Verfügung, der für Jeden den passenden Rat parat habe. Worauf sie als BUND-Mitglied beim Anpflanzen noch achten möchte: Dass nur Sortenreines in die Beete kommt. „Und keinesfalls Hybriden“, fordert Merseburger-Natschak.

Gelöst wird wohl auch das Problem mit dem Wasser. Helfer haben nämlich bereits begonnen, ein Schrägdach auf der „Freiraumkiste“ zu bauen, um Regenwasser in den drei aufgestellten Tonnen zu sammeln. „Wasser ist halt elementar wichtig“, weiß Joachim Schlageter. Ansonsten muss es nämlich – ziemlich umständlich – vom Friedhof geholt werden.

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