Rheinfelden Haubrichs gibt sich nicht zufrieden

Die Oberbadische
Nur noch ein Bauloch zeugt von der einstigen Mauer mit der Informationstafel für den Ravelin. Foto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Mauerabriss: Aussagen von Bürgermeisterin Stöcker unzureichend für Rätin

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Die partei- und fraktionslose Rheinfelder Gemeinderätin Ellen Haubrichs lässt nicht locker: Die Ausführungen und Erklärungen von Bürgermeisterin Diana Stöcker zum Abbruch einer Mauer im Zuge der Adelbergbebauung, für die am kommenden Montag der Spatenstich erfolgen soll, reichen ihr nicht aus.

Auf die Anfrage Haubrichs, ob mit dem Abbruch gar ein historisches Denkmal zerstört wurde, hatte die Stellvertreterin des urlaubsabwesenden Oberbürgermeisters Klaus Eberhardt ausgeführt, es habe sich nicht um ein historisches Bauwerk gehandelt. Vielmehr sei es eine mit Originalsteinen verblendete Betonmauer gewesen. Sie diente als Informations mittels einer Tafel, die auf einen ehemaligen Ravelin, einer Wallanlage, die dort einst existiert hat (wir berichteten).

In einer zweiten Anfrage stellt Haubrichs fest, Stöckers Darstellung „erweckt nicht den Eindruck einer präzisen – damit meine ich archäologisch korrekten – Darstellung“, schreibt die Rätin in ihrer E-Mail, die sie auch unserer Zeitung zukommen ließ. Sie erwarte eine „professionelle, fachkundige Darstellung der tatsächlichen Gegebenheiten“, falls überhaupt eine archäologische Betrachtung gegeben.

Auch an der Behauptung der Eberhardt-Stellvertreterin, es habe ein Dokumentation gegeben, reibt sich Haubrichs. Sie fragt, wie Landschaftsgärtner – die Gärtnerei Kaiser soll die Arbeiten durchgeführt haben – so etwas überhaupt dokumentieren können. Sie will zudem wissen, ob fotografiert oder kartografiert wurde. Außerdem stellt sie die Stöcker’sche Ausführung, es sei ein städtischer Mitarbeiter als Beobachteranwesend gewesen, grundsätzlich in Frage. Ihr gegenüber habe die beobachtende Anwohnerin „bezeugt, dass nur zwei Personen anwesend waren – eine in dem Bagger, eine weitere zu Fuß“.

Schlussendlich wiederholt die Gemeinderätin noch einmal ihre Kernfrage und formuliert sie in einem recht fordenden Ton: „Wurde die zuständige – nicht die hausinterne – Denkmalschutz- behörde rechtzeitig hinzugezogen und hat diese den Adelberg zur Bebauung freigegeben – ja oder nein?“

Darauf antwortet Stöcker: „Ich weiss von Mitarbeitern des Hauses, dass das Regierungspräsidium, allein schon wegen des Bebauungsplans, beteiligt war.“ Allerdings weilen alle anderen damals mit der Angelegenheit befassten Rathäusler derzeit im Urlaub oder haben ein verlängertes Wochenende.

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