Im Ortschaftsrat sorgen die auf der Marie-Curie-Straße abgestellten Lastwagen für eine kontroverse Debatte. Die Stadt Rheinfelden will das Parken über Nacht dort jetzt verbieten.
Die Lastwagen samt Fernfahrern, die dort übernachten, ihre Fahrpausen einlegen, aber bisweilen auch ihre Notdurft neben ihren Fahrzeugen unter freiem Himmel verrichten, sind immer wieder Thema im Ortschaftsrat Herten. Dabei geht es auch um die Vermüllung entlang der Straße rund um das Unternehmen „ThermoFisher Scientific“, die regelmäßig von städtischem Reinigungspersonal beseitigt werden muss.
Das Problem habe man auch der Stadtverwaltung mitgeteilt, war in den jeweiligen Ortschaftsratssitzungen immer wieder zu hören. Wie auch der Wunsch, den Fernfahrern zumindest „Dixi“-Toiletten zur Verfügung zu stellen, um dem städtischen Reinigungspersonal die Beseitigung der Hinterlassenschaften zu ersparen.
Passiert ist jedoch bislang nichts. Vielmehr hat die Stadt jetzt offenbar ein nächtliches Parkverbot für Lastwagen in der Marie-Curie-Straße verhängt, wie Hertens Ortsvorsteher Matthias Reiske in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats mitteilte. Es seien aber noch keine entsprechenden Schilder aufgestellt worden.
Im Rund der Ortschaftsräte entstand aber dennoch eine rege und kontroverse Debatte darüber, ob ein nächtliches Parkverbot das Problem löse oder lediglich verlagere – und wenn ja, wohin.
Ins Gespräch gebracht wurden dabei die vielen abgestellten Lkw-Auflieger, die in großer Zahl vor allem dem Lübecker Logistikunternehmen „Cargo Flex“ zuzuordnen sind und seit Wochen und Monaten die Marie-Curie-Straße für sich in Anspruch nehmen. Die Auflieger würden zwar keinen Müll und Unrat verursachen, es sei aber dennoch nicht hinnehmbar, dass ein Unternehmen dauerhaft mehrheitlich die Straße belege, hieß es unisono im Ortschaftsrat.
Mit der nächtlichen Parkverbotsmaßnahme der Stadt allein zeigte sich das Gremium mehrheitlich nicht einverstanden. Hertens Ortschaftsräte fordern daher nach wie vor eine für alle Beteiligten, so auch für die Fernfahrer, einvernehmliche Lösung.
Überrascht reagiert Martin Schmidt, Geschäftsführer von Cargo Flex, als unsere Zeitung ihn mit dem Inhalt der jüngsten Ratsdebatte konfrontiert. Für die Marie-Curie-Straße gelte seines Wissens nämlich bislang kein nächtliches Parkverbot. Dies habe ihm auch das Polizeirevier in Rheinfelden so bestätigt, bekräftigt Schmidt. Daher dürfe er seine Lastwagen dort auch nach wie vor abstellen lassen. Weiter gab er an, dass eine Vielzahl an Cargo-Flex-Aufliegern auch in Weil am Rhein und anderswo auf öffentlichen Straßen parken dürften. Auch dort sei dies erlaubt, schließlich handle es sich bei seiner Firma um ein international agierendes Logistikunternehmen, das insbesondere auch im Grenzverkehr zur Schweiz tätig sei.
