Rheinfelden „Ich habe mich riesig gefreut“

Die Oberbadische
Horst Kähny aus Adelhausen wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen. Justizminister Rainer Stickelberger (links) nahm die Ehrung mit Oberbürgermeister Klaus Eberhardt vor. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Horst Kähny erhält das Bundesverdienstkreuz: Anerkennung für das Geleistete

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Mutmacher, Glücksfall, Motivator: Wie ein Roter Faden zog sich die Anerkennung für das Geleistete von Horst Kähny durch die Reden der Laudatoren. Und alle waren sich einig: Der 82-Jährige aus Adelhausen hat die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, kurz: das Bundesverdienstkreuz, mehr als verdient.

Darum ließ es sich der baden-württembergische Justizminister Rainer Stickelberger nicht nehmen, die Ehrung persönlich vorzunehmen. Musikalisch umrahmt worden war die Feier im Dietschy-Saal des Hauses Salmegg von einem Querflöten-Duo des Musikvereins Adelhausen, in dem Horst Kähny seit Jahren schon Ehrenmitglied ist.

„Es ist wichtig, dass wir Menschen wie Horst Kähny besonders auszeichnen, sie haben Vorbildcharakter“, würdigte der Minister. Dies erleichtere es, auch künftig Helfer und Nachahmer zu finden. Kähny hatte, nachdem er selbst von der Krankheit betroffen war, 1987 eine Selbsthilfegruppe in Schopfheim gegründet, war 1989 der Deutschen ILCO (Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs) beigetreten und von 1992 an 20 Jahre lang der Regionalsprecher Südschwarzwald. „Mit Geschick und einfühlsamen Handeln haben Sie vielen Menschen die Angst vor dem Alltag genommen und gezeigt, dass das Leben lebenswert ist“, so Stickelberger. Kähny war auch Gründungsmitglied des TuS Adelhausen, war mehr als 40 Jahre im Musikverein aktiv und ist seit 1951 in der Feuerwehr engagiert.

Im Namen der Stadt dankte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt für das verdienstvolle Wirken. Es sei daher ein besonderer Tag für die ganze Kommune. Der Name Kähny sei seit Generationen in Adelhausen ein sehr guter Name. Sein Tun und seine Aktivitäten nannte er beispiellos. Eberhardt: „Sie waren für Viele ein echter Mutmacher.“

„Sie waren ein Glücksfall für die ILCO“, anerkannte auch Kurt Kern, Vorsitzender des ILCO-Landesverbandes. Der Name Kähny besitze im Verband ein Alleinstellungsmerkmal. Denn mehr als 20 Jahre habe er sich als „liebevoller Patriarch mit genialer Delegierungsgabe“ für die Belange der betroffenen Menschen eingesetzt. Die jetzige hohe Auszeichnung wertete er als Motivationsschub innerhalb des Verbandes für die Zukunft. Auch beim ILCO-Regionalverband kam Freude auf. „Wir werten die hohe Auszeichnung als Anerkennung und Wahrnehmung der ILCO“, betonte der hiesige Regionalsprecher und Kähny-Nachfolger Hans Fischer. „Wir sind stolz auf Dich“, bekannte letztlich auch Adelhausens Ortsvorsteherin Silvia Rütschle. Der Geehrte, kurz: „de Horst“ oder „dr Kähny vo de ILCO“, habe seine Fähigkeiten in vielen Vereinen und auch in unzähligen ehrenamtlichen Tätigkeiten eingebracht. Und was sagte Horst Kähny selbst: „Ich habe mich riesig gefreut, als ich von der Ehrung erfahren habe“, gestand er. Und was ihn dabei am meisten gefreut hat: Dass die Verleihung des Verdienstordens in seinem Heimatort im Kreis seiner Familien, Freunde und Bekannten erfolgte.

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