Rheinfelden Integration ist in der Stadt weiter wichtig

Die Oberbadische

Modellprojekt läuft 2014 aus

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Rund 20 Prozent der Rheinfelder haben nicht-deutsche Wurzeln. Es ist also Integrationsarbeit gefragt. Die soll auch ein neues Projekt gewährleisten, da das Modellprojekt „Soziale Stadt“ im kommenden Jahr ausläuft.

Cornelia Rösner, Leiterin des Amts für Familie, Jugend, Senioren und Soziales, schilderte dem Sozialausschuss am Dienstag die gesellschaftliche Situation in der Stadt als eine „bunte und bereichernde“. Aber es lohne sich weiter in die Integration zu investieren. Dem wollte der Ausschuss auch folgen und empfahl dem Gemeinderat, noch nicht ausgegebene Fördermittel aus dem Auslaufprojekt einzusetzen, um das bereits geknüpfte Netz noch engmaschiger werden zu lassen. Hierbei soll der Soziale Arbeitskreis (SAK) als Projektträger, der bereits in Oberrheinfelden tätig ist, die Federführung übernehmen. Hierdurch trägt man dem Umstand Rechnung, dass die Stadt ab 2015 keine Fördermittel mehr bekommt, wohl aber ein externer Projektträger.

Auf diesem Weg könnten in den Jahren 2015/16 Fördermittel von 30 000 Euro pro Projekt eingelobt werden, der städtische Anteil liegt dann bei 40 Prozent. Weiter finanziert werden sollen damit der Ausbau der Integrationslotsen an der Goetheschule (Ausländeranteil bei 70 Prozent), das Beratungscafé und die Anlaufstelle Migration. Auch in Sachen „interkulturellen Kompetenz“ gebe es noch Aufholbedarf, so Rösner.

Die Befürchtungen in einer auch kritischen Diskussion, es könnten Doppelstrukturen entstehen (CDU-Stadtrat Alois Ockel) und der SAK eine beherrschende Marktposition erhalten (SPD-Stadträtin Karin Paulsen-Zenke), konnten Rösner und SAK-Geschäftsführer Christoph Zacheus-Hufeisen zerstreuen. Zum einen gebe es einen vom Gemeinderat formulierten Leistungskatalog, zum anderen lege es auch im SAK-Interesse, Doppelstrukturen zu vermeiden.

Zacheus-Hufeisen betonte, dass es für die „interkulturelle Kompetenz“ auch Personal brauche. Zugleich sei sie ein wichtiger Aspekt des gesellschaftlichen Miteinanders in der Stadt. Man müsse einerseits Bürgern mit Migrationshintergrund eine Teilhabe ermöglichen, andererseits die Toleranz der Anderen schulen und wachsen zu lassen. Nur so lasse sich Rassismus vermeiden und die Zukunftsfähigkeit der Stadt stärken. Das Beratungscafé im Bürgertreffpunkt „Gambrinus“ mit seinen zehn Mitarbeitern, aber auch die anderen Einrichtungen trügen dazu bei, dass sich die Menschen in Rheinfelden „auf Augenhöhe begegnen können“.

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