Die erste Gemeinschaftsschule (GMS) in Baden-Württemberg startete im Jahr 2012, inzwischen sind es 299. Mit Beginn des nächsten Schuljahres wird auch die Schillerschule zur Gemeinschaftsschule. Doch wie wird eine GMS auch zur guten Schule" Von Gerd Lustig Rheinfelden. Dieser Frage ging eine Podiumsveranstaltung mit Impulsreferat nach, zu welcher der Ortsverband der Grünen in den Campus eingeladen hatte. Mit Sabine Stein (ehemals Albert Schweitzer-Gemeinschaftsschule in Lörrach) sowie Jürgen Maulbetsch (Gewerbeschule), Hans Peter Brugger (Schillerschule) und als Moderator Jörg Moritz Reinbach vom Ortsverband der Grünen waren kompetente Pädagogen präsent, um das Thema mit den etwa 30 interessierten Bürgern aufzuarbeiten. Vorneweg: „Ob eine Schule zur guten Schule wird, hängt nicht von der Schulart ab“, machte Sabine Stein deutlich. Es komme stets darauf an, was vor Ort und den Beteiligten daraus gemacht werde. Letztlich entscheide sich in der Praxis, ob das Projekt GMS funktioniert. Im Fokus müssten immer auch die Lernvoraussetzungen stehen, wobei der Ganztagsbetrieb eine ganz wichtige Größe sei „Es wird aber immer wieder Unwägbarkeiten geben und auch zwangsläufig Veränderungen geben müssen“, machte sie deutlich. Sodann strich sie die Vorteile einer GMS heraus: Integration statt Selektion, Konsens über Werte und Ziele, eine umfassende Leistungsorientierung, die sich auch auf soziale Elemente beziehen kann, regelmäßige Coachinggespräche sowie auch Lernen auf verschiedenen Niveaus. „Die Chancengleichheit muss stets im Blickpunkt stehen“, so Stein. Doch wie dem auch sei: „Ich bin mir sicher, dass wir eine starke Gemeinschaftsschule werden“, machte Hans Peter Brugger deutlich. Seit fünf Jahren bereite man sich an der Schillerschule auf den GMS-Start vor, seit vier Jahren schon gebe es den Ganztagesbetrieb. Alle Lehrkräfte hätten inzwischen ein Jahr als Lern-Coach absolviert. „Ich freue mich darauf, dass es nächstes Jahr los geht“, erklärte er und sieht in der GMS keinerlei Nachteile gegenüber anderen Schularten. Individuelle Lernformen, mehr Chancengleichheit, Inklusion als Normalität sowie genau den Abschluss zu machen, den das Kind errechen kann: „All das sind die Vorteile der GMS“, so Brugger. Auch Jürgen Maulbetsch ist vom langfristigen Erfolg der GMS überzeugt, vor allem durch das Kooperative und Individuelle, das dieser Schulart immanent sei. „Sollte die Schillerschule indes nur der verlängerte Arm der Hauptschule werden, dann scheitert das Projekt“, ist er sich sicher.