Rheinfelden Maschinengewehr im Fenster

Die Oberbadische
Das MG 11 im Schaufenster der Buchhandlung von Hans Schaffner im Schweizer Rheinfelden. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Ausstellung zum Thema „Schweizer Grenzverteidigung“

Rheinfelden/Schweiz (lu). „1939 – 45: Grenzverteidigung im Raum Rheinfelden-Magden“ heißt eine soeben erschienene Dokumentation, die Anhand von Fotos, Plänen, Personenlisten und Dokumenten sowie aufgrund von umfangreichen Recherchen in Archiven die spezielle Situation an der Deutsch-Schweizer-Grenze beleuchtet. Buchhändler Hans Schaffner aus Rheinfelden/Schweiz hat die Dokumentation gleichzeitig für eine illustre Ausstellung zum Anlass genommen. Seitdem er sie gut einsichtbar von der Marktgasse her konzipiert hat, ist sie immer wieder Blickfang. Viele Passanten bleiben spontan stehen und interessieren sich für die Schau.

Hauptgrund ist das ausgestellte MG 11, ein wassergekühltes Maschinengewehr mit einer Kadenz von 1000 Schuss pro Minute. Diese Waffe, so heißt es auf einem Infoblatt, stand in allen Bunkern entlang der Grenze zur Nahverteidigung. In Rheinfelden/Schweiz waren zwei Stellungen zum Schutz der Tanksperre auf der Brücke mit diesem Automaten ausgestattet: Ein MG stand im Wohnzimmer des Postenchefs im ersten Stock des Hauptzollamtes und eines im Haus der seit 1932 im Familienbesitz betriebenen Buchhandlung im Dachgeschoss rheinseits in der Marktgasse.

Ungeachtet dessen gibt es im Hinterland des Zähringerstädtchen noch zahlreiche intakte Bunker und Verteidigungsanlagen. Die Anlagen sind, so Schaffner, voll ausgerüstet und können in geführten Gruppen besichtigt werden. Kontaktaufnahme: Peter Schneider, Präsident des Bunkervereins Magden, Tel. 0041/61/841 28 66.

Eine ungeahnte Aktualität erfuhr das Thema der Ausstellung jetzt auch noch dadurch, dass bekannt wurde, dass die Schweiz früher in allen Brücken und auch anderen Objekten Sprengstoff deponiert hat, um im Falle eines Krisenfalls tatsächlich sie auch zu sprengen. „Der Sprengstoff hätte sicher auch das Haus Salmegg auf deutscher Seite beschädigt“, ist sich Schaffner über die Explosionskraft sicher. Der Sprengstoff ist seit den 1990er Jahren bereits entfernt. Auch die Schächte wurden im Zuge der Sanierung zum 100-Jährigen der alten Rheinbrücke wieder zubetoniert (wir berichteten).

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