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Rheinfelden „Nachtwanderer“ helfen der Jugend

Die Oberbadische
Mit dem Projekt „Starthilfe“ will man dem Problem von riskantem Alkoholkonsum junger Menschen im öffentlichen Raum begegnen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Suchtgefahren: Neues Projekt für Prävention gegen riskanten Alkoholkonsum in Rheinfelden

Jugendlich treffen sich gerne freitags und samstags an eher abgelegenen Stellen, um „abzuhängen“. Dabei ist oft auch Alkohol im Spiel. In Rheinfelden ist das nicht anders. Jetzt startet das Projekt „Nachtwanderer“, um die Cliquen über die Risiken ihres Tuns aufzuklären und sie zu schützen.

Rheinfelden. „Es wurden im Vorfeld 15 Orte in der Stadt identifiziert, an denen sich Jugendliche insbesondere am Wochenende treffen,“ erfuhr der Sozialausschuss vom Jugendreferenten Andreas Kramer am Dienstag. Dabei nannte er den Vacono-Dome im „Tutti Kiesi“ und das Salmegg-Parkdeck als Beispiele. An diesen Plätzen geht es nicht immer harmlos zu – Vermüllung, übermäßiges Saufen seien Begleiterscheinungen.

Hier will das Jugendamt eingreifen und hat sich mit einem zehnköpfigen Koordinationskreis das Projekt „Nachtwanderer“ einfallen lassen. Gefördert wird das Vorhaben im Zuge des Landesprogramms „Starthilfe: Jugendliche im öffentlichen Raum – Prävention von riskantem Alkoholkonsum“. Fachlich unterstützt wird es vom Präventionszentrum „Villa Schöpflin“ in Lörrach.

Die Vorgehensweise beschrieb Kramer als ehrenamtliche Tätigkeit, bei der Erwachsene im Alter von über 25 Jahren in Gruppen von drei bis fünf Personen die Treffpunkte als Ansprechpartner aufsuchen, um den Jugendlichen Hilfe und Unterstützung auf „gleicher Augenhöhe“ anzubieten. Dabei herrsche stets der Grundsatz „Risikokompetenz vor Abstinenz“, wie Sonja Pajonck von der „Villa“ darlegte, die auch die Schulung der „Nachtwanderer“ übernimmt. Es gehe bei der aufsuchenden Jugendarbeit grundsätzlich um „motivierende Gespräche“, erläuterte sie und ergänzte, ihre Einrichtung könne dieser Arbeit aber aus personellen Gründen nicht leisten. Man sei also auf Ehrenamtliche angewiesen, die jetzt gesucht werden. Ähnliches gilt auch für die beiden Jugendarbeiter, wie der Jugendreferent erklärte: „Sie können nicht auch noch nachts und an den Wochenenden im Einsatz, aber zeitweise mit dabei sein.“

Die „Nachtwanderer“ sind keine reine Rheinfelder Idee, sondern das Projekt gibt es bereits in Heitersheim und Öhringen, wo laut Kramer „sehr gute Erfahrungen“ gemacht wurden. Sie sollen versuchen, eine angenehme Atmosphäre und Vertrauen zu schaffen. Weitere Ziele sind ein respektvolles Miteinander sowie das Begrenzen von Aggression und Vandalismus. Ebenso soll das soziale Klima verbessert werden. Dabei ist das Engagement freiwillig und ehrenamtlich. Die Gruppen regeln untereinander, wie oft man zum Einsatz kommt.

Finanziert wird das Projekt mit Landesmitteln. Dabei liegt die Fördersumme bei 11 000 Euro. Hinzu kommen noch 1000 Euro für die Öffentlichkeit. Dabei überzeugte den Sozialausschuss, der einhellig zustimmte, dass der städtische Etat nicht belastet wird, wie der Jugendreferent versicherte.

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