Rheinfelden „Nette Toiletten“ für Rheinfelden

Die Oberbadische
Wiedergewählt wurde der Vorstand des Stadtseniorenrates (von links): Vorsitzender Eckehard Mikuszies, Kassierer Hennes Luska, zweite Vorsitzende Christa Weisner und Schriftführer Dieter Krautzmann. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Mehrere Gaststätten in Rheinfelden wollen ihre WCs für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellen

Rheinfelden (rr). In vielfältiger Weise bemüht sich der Stadtseniorenrat darum, den älteren Mitbürgern der Stadt Hilfe für den Alltag zu geben. Bei der Mitgliederversammlung am Montagabend zog Vereinsvorsitzender Eckehard Mikuszies zufrieden Bilanz.

55 Anlässe, darunter 21 Informationsveranstaltungen, wurden von den Mitgliedern bewältigt. Die meiste Aufmerksamkeit erreichte der Stadtseniorenrat in der Öffentlichkeit mit der neuen Informationsmappe zum Erbschaftsrecht und der Broschüre „Gut zu Wissen –Ratgeber für ältere Menschen“. Letztere wurde mit Unterstützung der Bürgerstiftung hergestellt.

Anderseits möchte der Seniorenrat auch ganz praktische Hilfe leisten, so bemühte er sich, eine Parkbank für den öffentlichen Raum zu stiften. Jedoch sind die notwendigen Verwaltungsabläufe sehr langwierig, doch im kommenden Frühjahr soll dies möglich werden. Unterstützung dafür gibt der Arbeitskreis barrierefrei, mit dem der Seniorenrat eng zusammenarbeitet.

Ein immer noch offenes Problem ist die Schaffung weiterer Zugänge zu Toiletten in der Innenstadt. Nach dem Beispiel von Lörrach und Weil am Rhein will der Seniorenrat, dass auch in Rheinfelden Toiletten in Gaststätten und Geschäften öffentlich nutzbar werden („Nette Toilette“). Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, der an der Versammlung teilnahm, sagte, dass die Wirtschaftsförderung inzwischen mit etlichen Inhabern von Gaststätten Gespräche führte und sich in absehbarer Zeit wohl die ersten an der Aktion „Nette Toilette“ beteiligen werden. Schwieriger werde es bei Geschäften, weil diese nicht auf öffentliche Zugänglichkeit eingerichtet sind, und deshalb auch versicherungsrechtliche Probleme bestehen. Für die Öffnung privat betriebener Toiletten leiste die Stadt eine Entschädigung, dafür sei aber ein Ansatz im nächsten Haushalt notwendig.

Weiter ausbauen will der Seniorenrat seine direkten Kontakte zu Senioren. So wurden zahlreiche Einwohner über 75 Jahre angeschrieben und nach Erfordernissen befragt, um ihnen den Alltag zu erleichtern. Als Schwerpunkt stellte sich heraus, dass an Bushaltestellen noch Sitzmöglichkeiten fehlen. Mehrfach kamen auch Klagen , dass Omnibusse, obwohl sie über die Einrichtung verfügen, an den Haltstellen nicht abgesenkt werden. So wüssten etliche Fahrer nicht, wie diese Absenkung des Fahrzeuges zu bedienen ist, andere gaben die Auskunft, sie sei eingerostet.

Zur Diskussion um einen neuen Rheinsteg wandte sich Mikuszies direkt an den Oberbürgermeister: „Wir sind sehr für einen neuen Steg, gerade weil er für ältere Menschen den Weg zwischen beiden Städten erheblich verkürzt. Aber wir sind nur dafür, wenn die Zugänge am Ufer absolut barrierefrei gestaltet werden.“

In den kommenden Monaten will der Seniorenrat eine Spendenaktion für ältere Flüchtlinge initiieren, dabei sollen Asylbewerber über 65 Jahren kleine Hilfen und Geschenke erhalten.

Eberhardt bestätigte dem Seniorenrat hervorragende Arbeit, er habe etliche Anregungen mitgenommen, wie etwa die bessere Ausstattung von Bushaltestellen mit Sitzmöglichkeiten. Er freue sich über die Mitsprache des Stadtseniorenrates. Bei den Wahlen wurden alle Vorstandsmitglieder wiedergewählt.

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