Rheinfelden Oberhalb der Brücke droht Gefahr

Die Oberbadische
Am sichersten kann man beim Rheinschwimmen, das von der DLRG Rheinfelden jeweils donnerstags angeboten wird, im Fluss baden. Auch das jährliche grenzüberschreitende Rheinschwimmen beider Rheinfelden vom Inseli aus, bei dem unser Foto entstand, ermöglicht ein solches möglicht gefahrloses Vergnügen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Badevergnügen: Wer im Rhein schwimmen geht, sollte sich auskennen / Internetkarte

Schwimmen im Rhein ist nicht verboten. Trotzdem gibt es keine öffentlich ausgewiesenen Badestellen auf der deutschen Rheinseite. Zwischen Grenzach-Wylen und Schwörstadt ist das Baden in offenen Gewässern nur auf eigene Gefahr möglich.

Rheinfelden. Wenn ein Wanderer im Wald querfeldein geht, dann setzt er sich bewusst dem Risiko aus, sich beispielsweise durch herabfallende Äste zu verletzten. Aus Sicht der Stadtverwaltung Rheinfelden selbstverständlich, dass wer sich selbst in Gefahr begibt, dafür auch selbst haftet. „Wer im Rhein schwimmt, macht dies auf eigene Gefahr“, erklärt Gabriele Zissler, Leiterin der Abteilung Stadtmarketing und Tourismus. Es sei unmöglich die Gefahren des Rheinstromes zu kontrollieren, meint sie. Darum gibt es offiziell auf deutscher Seite keine Badestellen am Rhein.

Dennoch ist es möglich, im Rhein zu schwimmen, sagt Felix Ihringer, der Leiter der Deutschen Lebensrettungs Gesellschaft (DLRG) Hochrhein. Er hat in einer virtuellen Karte die deutschen Badestellen eingezeichnet und ins Internet gestellt. „Generell rate ich davon ab, oberhalb der Rheinbrücke ins Wasser zu gehen“, sagt der erfahrene Rheinschwimmer, der sich auf 30 Jahre Erfahrung verlassen kann. Zwischen dem Wasserkraftwerk Rheinfelden und der Alten Rheinbrücke gibt es keinen geeigneten Ausstieg für Schwimmer. Gefahr geht auf dieser Strecke nicht nur von den Passagierschiffen, die dort verkehren, sondern auch starken Strudeln und Strömungen aus. Selbst Kanufahrer seien auf Höhe der Rheinbrücke schon verunglückt, berichtet der Rettungsschwimmer.

Besonders für Touristen und Erstschwimmer sind einige Stellen auf der deutschen Rheinseite tückisch. Der Bereich vor dem Wasserkraftwerk August birgt sogar Lebensgefahr. „Es reicht nur aus, dass eine Turbine aussetzt, dann werden die Stauwehre geschlossen. Jeder Schwimmer sollte rechtzeitig vor dem Kraftwerk aus dem Wasser steigen“, meint Ihringer.

„Generell sollten keine Kinder oder alte Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, bedenkenlos in den Rhein springen“, rät der Rettungsschwimmer. Für Badegäste, die keine Angst vor der Strömung haben, ist das Hertener Loch ein geeignetes Ausflugsziel. „Dies ist eine schöne Stelle im Staurückhaltebereich des Kraftwerkes“, weiß Ihringer. Eine weitere Badestelle hat es im Rheinbad in Schwörstadt gegeben. Dort hindert ein viel diskutierter Maschendrahtzaun die Badegäste, zum Rheinufer hinunterzusteigen (wir berichteten mehrfach).

„Vom Regierungspräsidium gibt es Gutachten, die den Kommunen verbieten, am Rhein öffentliche Badestellen auszuweisen“, erklärt Zissler die Sachlage. So bleibt das Rheinschwimmen auf der deutschen Seite ein Vergnügen auf eigene Gefahr.

Auf der anderen Seite des Rheins beobachtet Ihringer einen weniger verkniffenen Umgang mit den Gefahren des offenen Gewässers: „Die Schweizer setzen mehr auf Eigenverantwortung. Bei uns in Deutschland muss immer jemand schuld sein, wenn etwas passiert“.

Im Ernstfall rückt die Feuerwehr zusammen mit der DLRG und dem Schweizer Rheinrettungsdienst aus. „Dieses Jahr hatten wir erst acht Einsätze, das ist normaler Durchschnitt“, erklärt der Rettungsschwimmer. Im gesamten Kreis Lörrach sind diesen Sommer 20 Personen aus dem Rhein gerettet worden.

Trotz der Gefahren scheuen sich geübte Schwimmer nicht, im Rhein zu baden. Für sie und auch für Erstschwimmer bietet die DLRG an, sich unter Aufsicht in den Fluß zu stürzen. Dazu treffen sich jeden Donnerstag zwischen 30 und 150 Wasserratten am DLRG Bootshaus.

Weitere Informationen: Die Internet-Karte über deutsche Rhein-Badestellen von Felix Ihringer findet sich unter der Adresse https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1b1tlVEfPDSs8hZrEQZMeAPB0W04&hl=en_US

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