Rheinfelden „Rheinfelden ist hochinteressant“

Die Oberbadische
Auf dem Gelände einer ehemaligen Deponie an der Mouscronsallee könnte künftig die neue Wetterstation von Rheinfelden stehen. Am 3. März will der Deutsche Wetterdienst das Areal genauer auf seine Eignung untersuchen. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Neue Messstelle für Deutschen Wetterdienst auf der ehemaligen Chemiedeponie an der Mouscronsallee?

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Was Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) angeht, ist Rheinfelden derzeit ein weißer Fleck. Weil die langjährige Station auf dem Gelände von Evonik in der Innenstadt vor Kurzem weggefallen ist, liefert die Große Kreisstadt keine Daten mehr. „Das wollen wir natürlich schnellstmöglich ändern, gerade die südwestlichste Ecke ist für uns hochinteressant“, sagt Günter Roß von der Außenstelle der regionalen Messnetzstelle Stuttgart des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Derzeit ist der DWD daher fieberhaft auf der Suche nach einem neuen und geeigneten Standort. Und offenbar ist inzwischen einer gefunden: auf der ehemaligen Chemiedeponie an der Mouscronsallee.

„Nach einer ersten Inaugenscheinnahme via Google-Earth sieht’s gut aus“, macht Roß deutlich. Wie er vom zuständigen Verantwortlichen in Sachen Wetterstation im Evonik-Werk, Dr. Dürr, erfuhr, handelt es um die benötigte und von Bäumen und Leitungen ungestörte Fläche. Auch Strom- und Datenkabel könnten offenbar relativ problemlos angeschlossen werden. Und auch, was ganz wichtig ist, ein ehrenamtlicher Beobachter ist bereits gefunden: Helmut Kohler aus Schwörstadt, der bereits eine eigene Wetterstation betreibt und auch als „Wettermann“ für den SWR fungiert.

Doch aufgepasst: Schon einmal, und das war Anfang Februar, hatte Roß gedacht, fündig geworden zu sein. Doch als er dann den fraglichen Standort in Niedereichsel vor Ort genauer unter die Lupe nahm, kam schnell das Aus. Weil Stromleitungen zu dicht an der künftigen automatischen Wetterstation liegen, musste weiter gesucht werden. Befürchtet worden waren Störungen der sensiblen Messtechnik.

Am 3. März will Günter Ross daher erneut nach Rheinfelden kommen, um den möglichen neuen Standort auf dem Areal der ehemaligen Deponie selbst zu prüfen. Sollte alles gut laufen, will er die notwendigen Unterlagen an die DWD-Zentrale nach Offenbach weiterleiten. Im September dieses Jahres könnte dann die neue automatische Wetterstation ihren Betrieb aufnahmen.

Und das heißt: Täglich um 7.50 Uhr (bei Winterzeit um 6.50 Uhr) werden die Schneehöhen gemessen. Weiterhin wird die Temperatur in 15 Zentimeter Höhe und in zwei Meter erfasst, ebenso auch die Luftfeuchtigkeit und die Sonnenscheindauer.

Die Daten sind dann von dem ehrenamtlichen Mitarbeiter, der knapp 1000 Euro im Jahr für seinen Job bekommt, bis 8.30 Uhr einzugeben. Eine derartige Wetterbeobachtung in Rheinfelden gibt es im Übrigen seit dem Jahr 1937.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading