Von Ulf Körbs Rheinfelden-Beuggen. Wie geht es mit Schloss Beuggen nach dem Jahr 2020 weiter" Eine Antwort gibt es noch nicht. Dafür aber einen neuen Vorschlag für eine künftige Nutzung. Die Anregung kommt aus Lörrach, von Peter Jensch. Das ehemalige FDP-Kreistagsmitglied ist ein Mann der Kirche und von Berufs wegen Jurist. Der Liberale war zwischen 1990 und 1996 Mitglied der evangelischen Landessynode. Dort vertrat er den damaligen Kirchenbezirk Lörrach /Markgräflerland. Er hat sich in Sachen „Beuggen“ jetzt mit einer Eingabe an die Landeskirche in Baden gewandt. Die Anregung Jensch regt die „Option einer diakonischen Nutzung“ und Verwendung des Areals an. Dabei soll versucht werden, eine „langfristige sichere Verflechtung mit dem Sozialstaat“ des Schlosses zu erreichen. Er denke dabei, erläutert er auf Anfrage unsere Zeitung, auch an eine Nutzung durch Heime, wie die in Lörrach ansässige „Tüllinger Höhe“. Diese Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie ist ein heilpädagogischer und therapeutischer Dienst für junge Menschen im schulpflichtigen Alter. Sie betreibt bereits auf dem Areal in Beuggen eine Außenstelle. Mit einer solchen Nutzung würde Beuggen auch wieder an die im 19. und 20. Jahrhundert anschließen, bevor das Schloss zur Tagungs- und Begegnungsstätte umgewandelt wurde. –An diese Zeit, die von 1820 bis 1980 reichte, wird übrigens mit einer Sonder-Schlossführung am Sonntag, 26. April, erinnert (hierzu ein eigener Artikel auf dieser Seite). Jensch meint, die vorgeschlagen Option „vermeidet einen Abbruch von kirchlichem Engagement und erinnert an die Geschichte. Zugleich hebt der Alt-Synodale auch auf die Grundordnung der Landeskirche ab, wonach das Kirchenvermögen „der Verkündigung des Wortes Gottes und ihrer Diaknie“ dienen soll und nur „zur rechten Ausrichtung des Auftrags der Kirche verwendet werden“ dürfe. Die Antwort Die Landeskirche hat sich mittlerweile nach Jenschens Darstellung mit seiner Eingabe befasst. In der Antwort des Präsidenten der Landessynode, Axel Wermke, heißt es, dass der Ältestenrat sich mit der Eingabe befasst habe. Zudem lässt sich die Reaktion von Wermke so interpretieren, dass man sich „weiterhin intensiv mit der Vermarktung“ beschäftige. Dabei werde eine möglichst kirchennahe Lösung angestrebt. Auch die Stadt Rheinfelden, die Kommunität, südbadische Kirchenbezirke und die „Tüllinger Höhe“ in die Gespräche würden eingebunden. Die Vorgeschichte Vor rund einem Jahr war bekannt geworden, dass die evangelische Landeskirche in Baden sich von der Tagungs- und Begegnungsstätte im Jahr 2020 trennen will. Begründet wurde dieses Ansinnen mit dem Hinweis, Beuggen sei die „teuerste Liegenschaft der Landeskirche“.