Rheinfelden Sparkasse bleibt Marktführerin

Die Oberbadische
Ein erneut gutes Geschäftsjahr hat die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden auch im Teilmarkt Rheinfelden hinter sich. Der Druck auf die Ertragslage nimmt jedoch zu. Unser Bild zeigt (v.l.) André Marker, Klaus Jost, Rainer Liebenow, Sebastian Minges und Klaus Schäuble. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Jahresbilanz: Finanzdienstleister macht sich fit für die Zukunft in einem schwierigen Umfeld

Von Gerd Lustig

Ihre Position als Finanzdienstleister Nummer eins hat die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden sowohl in ihrem gesamten Geschäftsgebiet als auch im Teilmarkt Rheinfelden souverän gehalten.

Rheinfelden. Zufriedenstellende Ergebnisse bei den Kundeneinlagen (plus 2,6 Prozent) und im Dienstleistungsgeschäft sowie ein sehr gutes Kreditgeschäft (plus 5,0 Prozent): „Wir können daher insgesamt von einer guten Entwicklung sprechen“, betonte Vorstandsvorstandsvorsitzender André Marker beim gestrigen Pressegespräch und der Präsentation der Jahresbilanz 2016.

EZB-Politik bereitet Sorge

Allerdings: Bei einer weiter steigenden Bilanzsumme (rund 2,5 Milliarden Euro) hat sich die Ertragslage für das Geldinstitut deutlich verschlechtert, sprich: Die gute Entwicklung schlägt sich nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung nieder. Im Gegenteil: Das Betriebsergebnis lag mit 23 Millionen Euro rund 20 Prozent unter dem des Vorjahres. Den Hauptgrund hat Marker in der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) als „historisch beispiellos“ ausgemacht. Und ein Ende der EZB-Politik sei nicht in Sicht.

Noch sieht er für die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden aber keine existenzielle Bedrohung, zumal „die Puffer immer noch ausreichend“ und die gesetzlich geforderte „Eigenkapitalquote gut“ seien. In den kommenden Jahren befürchtet er indes erhebliche Belastungen auf die Geldinstitute zukommen.

Kundeneinlagen steigen

Erfreulich stellt sich die Entwicklung der Kundeneinlagen gerade im Markt Rheinfelden dar. Das Kundengeschäftsvolumen ist um 5,3 Prozent auf 823 Millionen Euro gestiegen (Gesamtgebiet 3,4 Prozent). Die Kundeneinlagen stiegen auf 308 Millionen Euro (plus 2,6 Prozent). Und auch der Kreditmarkt zeigte Erfreuliches. Ähnlich wie im Gesamtgebiet, stieg auch in Rheinfelden das Volumen um fünf Prozent auf nunmehr 416 Millionen Euro, das Gros (16 Millionen) auf das private Kreditgeschäft, wie Vorstandsmitglied Klaus Jost berichtete. „Dies ist in erster Linie auf Darlehen für die Immobilienfinanzierung aufgrund der günstigen Zinsen zurückzuführen“, sagte Jost.

Sparkassen-App ein Erfolg

Trotz der Einführung von Kontoführungsgebühren hat sich die Zahl der Konten um zwei Prozent auf knapp 19 000 erhöht, womit die Marktführerschaft weiter ausgebaut wurde. Weiter auf dem Vormarsch ist das Online-Banking. Äußerst beliebt sind auch die Apps der Sparkasse, mit denen Bankgeschäftgeschäfte via Smartphone funktionieren. Rückläufig sind hingegen, so Vorstandsmitglied Rainer Liebenow, Versicherungs-, Bauspar- und Vorsorgegeschäfte.

Keine Filialschließungen

Insgesamt beschäftigt die Sparkasse rund 400 Mitarbeiter bei 301 Vollzeitstellen. Im Bereich Rheinfelden gibt es 68 Beschäftigte, dazu sieben Auszubildende. Seit nunmehr 15 Jahren bewegt sich der Personalstand auf dem gleichen Niveau. Ausbildung wird nach wie vor groß geschrieben. Für dieses Jahr ist die Einstellung von zehn Auszubildenden geplant. Insgesamt beschäftigt die Sparkasse 40 Azubis als Bankkaufleute, Finanzassistenten und als Studenten an der Dualen Hochschule, was einer Quote von 11,5 Prozent entspricht.

Was die Anzahl der Geschäftsstellen angeht, ist in den nächsten fünf Jahren an keinerlei Schließungen gedacht. Somit sind im hiesigen Bereich die Standorte Rheinfelden, Herten, Kaufland, Wyhlen, Schwörstadt und auch der SB-Standort Minseln zukunftssicher. „Schließungen kann ich ausschließen“, bekräftigte Marker.

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