Rheinfelden Tempo 30 kommt gut an

Die Oberbadische
Die Einführung der 30er-Zonen in der Warmbacher Straße und Friedrichstraße hat den Verkehrslärm spürbar gesenkt. Foto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Lärmaktionsplan: Stadt zieht positive Bilanz nach einem Jahr Geschwindigkeitslimit

Tempo 30 gilt seit gut einem Jahr für die Warmbacher Straße zwischen dem Ortseingang und der Mouscron-Allee sowie für die Friedrichstraße zwischen Rudolf-Vogel-Anlage und der Hardtstraße. Die Rheinfelder Stadtverwaltung zog gestern ein positives Fazit.

Rheinfelden. „Mit dem, was wir haben, sind wir zufrieden, da es eine Tendenz nach unten bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen gibt“, kommentierte Ordnungsamtsleiter Dominik Rago gestern beim Ortstermin die Entwicklung. Er konnte dies auch an Hand von Zahlen zeigen: Gab es im Jahr 2015 auf der Warmbacher rund 1700 Temposünder und auf der Friedrichstraße um die 1150, so wurden seit Jahresbeginn knapp 980 in Warmbach und 725 in der Innenstadt zu schnelle Verkehrsteilnehmer „geblitzt“.

Rückblick

Beim Ortstermin ging Tiefbauamtsleiter Tobias Obert noch einmal auf die Geschichte ein, wie es zu den 30er-Zonen kam. Nach jahrelangen Protesten – insbesondere aus Warmbach – und einer neuen EU-Verordnung stellte die Stadt einen „Lärmaktionsplan“ auf, der auch die Temporeduzierungen beinhaltete. Dabei wollte der Gemeinderat ursprünglich eine durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung, die laut Obert eine Lärmreduktion von rund drei Dezibel (dBA) bringt. Dadurch wäre es aber zu ungewolltem Ausweichverkehr gekommen, weshalb die Verwaltung für die „Lückenlösung“ plädierte, die der Gemeinderat dann auch beschloss. Das Regierunspräsidium stimmte am 9. April vergangenen Jahres zu, die Verordnung der Stadt erfolgte am 17. April und die Schilder wurden zum 1. Juli aufgestellt. Daran schloss sich eine Eingewöhnungsphase an, berichtete Bürgermeisterin Diana Stöcker. Bevor dann auch kontrolliert wurde.

Geschwindigkeitskontrolle

Insgesamt hat die Stadt ein Kontingent von 40 Stunden „Blitz-Zeit“ für die Gesamtstadt, erläuterte Rago. Dabei wurde in den 30er Zonen dreimal pro Monat während sieben bis acht Stunden gemessen. Dabei wechselten die Messstellen entlang der Warmbacher Straße, wo es insgesamt acht Standorte gibt, und an der Friedrichstraße mit ihren zehn Stellen.

Ausblick

Obert konnte für die Warmbacher eine weitere Verbesserung ankündigen. Im Herbst soll wegen Kanalbaumaßnahmen im Bereich des Milchhüslis die gesamte Strecke zwischen Mouscron-Allee und Autobahnauffahrt die Straßendecke saniert werden. Als neuer Belag wird sogenannter „Flüsterasphalt“ verwendet, der weitere drei dBA weniger Lärm erzeugt. Allerdings muss der häufiger gereinigt werden; doch das ist Aufgabe des Landratsamtes. Zudem werden auf dem Asphalt am Anfang und Ende jeden Abschnitts Hinweise auf die Beschränkung aufgesprüht, was sonst bei Bundesstraßen nicht der Fall ist.

Leiser geworden, aber...

„Es ist wesentlich leiser geworden, aber die Querungen sind schwierige geworden wegen der längeren Fahrzeugschlangen“, fasste Gemeinderätin Inge Thoma, die an der Warmbacher Straße wohnt, zusammen. Aber sie fügte auch hinzu: „In den frühen Morgenstunden sind alle Fahrzeuge schneller als erlaubt.“ Zudem gebe es auch Hupereien und Überholmanöver, bemängelte sie.

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