Appenweier (pd). Das Präsidium des Südbadischen Ringerverbandes (SBRV) ist ab sofort keine Männerdomäne mehr. Mit Dorothea Oldak rückt erstmals eine Frau in dieses Gremium. Beim Verbandstag in der Kraftsporthalle des KSV Appenweier wurde die Pressereferentin der RG Lahr als neue Beisitzerin ins Verbandspräsidium gewählt. Sie wird sich um die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Verbandsentwicklung kümmern. Weitere personelle Veränderungen brachten die Neuwahlen nicht. Präsident Martin Knosp (Urloffen) erhielt mit einer Enthaltung einen großen Vertrauensbeweis und tritt seine sechste Amtszeit an. Am längsten dabei ist Klaus Blank (Radolfzell), der seit 1979 als Jugendreferent amtiert und weitere zwei Jahre dranhängt. Ebenso wiedergewählt wurden die beiden Vizepräsidenten Winfried Schubert (Tennenbronn/Sport) und Werner Schüler (Waldkirch/Finanzen), Sportreferent Karl-Heinz Schultes (Waldkirch), Pressereferent Lothar Herzog (Sulgen), Rechtsausschuss (RA)-Vorsitzender I Marc-Aurel Hildinger (Urloffen), RA II Ralf Schick (Kappel) und Schulsportreferent Klaus Riesterer (Freiburg). Bestätigt wurden Kampfrichterreferent Thomas Knosp (Urloffen) sowie die Bezirksvorsitzenden Bernd Imhof (Triberg), Michael Fix (Altenheim) und Aribert Gerbode (Adelhausen). In seinem Jahresbericht räumte Präsident Martin Knosp ein, an die sportlichen Erfolge der Superjahre 2013 und 2014, in denen die Länderwertung gewonnen wurde, nicht ganz heranzukommen. Derzeit stehe der SBRV auf Rang drei. Der Rückstand zu den führenden Bayern sei zu groß, um diese bei den noch ausstehenden Titelkämpfen der Männer und Frauen einzuholen. Dennoch habe man mit bislang 32 Medaillen, wovon ein Dutzend golden glänzen, sehr gut abgeschnitten. Man könne nicht jedes Jahr Bestleistungen aufstellen. In Vize-Weltmeister Oliver Hassler (RG Hausen-Zell) setze er große Hoffnungen, als erster südbadischer Ringer im griechisch-römischen Stil an den Olympischen Spielen 2016 in Rio teilzunehmen. Am Olympia-Stützpunkt Freiburg werde die Trainersituation durch Manuel Krämer und Nico Ghita verbessert, wodurch Landestrainer Mario Sachs Entlastung erfahre. Auch wenn andere Sportverbände aufgrund der demografischen Entwicklung ebenso rückläufige Teilnehmerzahlen bei Landesmeisterschaften hätten, dürfe man - so Knosp weiter - sich damit nicht zufrieden geben. Es müssten enorme Anstrengungen unternommen werden, um wieder mehr Kinder und Jugendliche über Kindergärten und Schulen für den Ringsport zu begeistern, forderte Knosp. Vielleicht könne das vom Deutschen Ringerbund (DRB) eingeführte Ringkampf- und Wieselabzeichen ein erster Schritt hierzu sein. Die in den letzten Jahren stattgefundenen Wechsel von Aktiven bedeute keine gute Entwicklung. Die Integration von in Deutschland lebenden Ausländern sei - betonte Knosp jederzeit zu begrüßen. Es sei aber wenig förderlich, wenn jedes Wochenende Spitzenringer aus der ganzen Welt zu Mannschaftskämpfen eingeflogen würden. Hier müsse dringend ein Umdenken einsetzen. Dieses Geld sollte besser in den Nachwuchs investiert werden, kritisierte der Verbandschef. Eine unerwartete Diskussion löste die von Werner Schüler vorgestellte neue Finanzordnung aus, die unter anderem eine stärkere Sanktionierung für Vereine der Verbandsjugendliga vorsah, die nicht an den südbadischen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler oder Jugend teilnehmen. Von den Vereinsvertretern kamen vielerlei Argumente dagegen, die bis zur Abschaffung der Meisterschaften reichten. Den Vereinen wurde als Hausaufgabe auferlegt, sich Gedanken zu diesem Thema zu machen und Ideen und Lösungsvorschläge beim Präsidium einzureichen. Mit 132 Ja- und 63 Neinstimmen wurde der neuen Finanzordnung mehrheitlich zugestimmt. Da kein Antrag zur Änderung der Gewichtsklassen zum Verbandstag einging, wird es vorerst bei der bisherigen Regelung bleiben. Sollte jedoch der Württembergische Ringerverband bei seinem Verbandstag am 21. Juni eine Änderung für die Saison 2016 beschließen, will der SBRV nachziehen, um in der Arbeitsgemeinschaft Schwarzwald-Alb-Bodensee einheitliche Bedingungen zu schaffen. Hierfür ist das Präsidium laut Martin Knosp befugt, im Dezember 2015 eine Entscheidung auch ohne Beteiligung der Vereine zu treffen. Die Südbadischen Meisterschaften 2016 der Jugend und Männer wurden an die RG Waldkirch-Kollnau (Freistil 13./14. Februar) und den TSV Kandern (griechisch-römisch 20./21. Februar) vergeben. Der nächste Verbandstag des SBRV findet 2017 im Bezirk III Oberrhein statt.