Von Mirko Bähr Rheinfelden-Adelhausen. Mit einem blauen Auge davon gekommen ist der TuS Adelhausen in der 1. Bundesliga Süd gegen den KSV Schriesheim. Bis zum letzten Kampf war es ein Duell auf Augenhöhe. Spitz auf Knopf ging es zu, obwohl der Gastgeber sechs Kämpfe für sich entscheiden konnte. 10:8 hieß es am Ende eines spannenden Kampfabends. Gut 500 Zuschauer erlebten jede Menge Emotionen. „Wer nicht da war, der hat etwas verpasst“, brachte es Schriesheims Trainer Kai Dittrich auf den Punkt. Dass es am Ende so knapp wurde, lag unter anderem an der überraschenden Schulterniederlage von 98 kg-Greco-Mann Felix Radinger gegen René Jünger, als bei einem Durchdreher das „Pressverhalten nicht satt genug“ war, wie TuS-Coach Florian Philipp analysierte. Und so war mit einem Schlag der mühsam angehäufte Vorsprung dahin. Zoheir El Quarragqe, Stefan Kehrer und Sezar Akgül hatten viel Mühe zuvor. El Quarragqe (57 kg-Greco) musste sich stilartfremd durchquälen, um einen entfesselt agierenden 20 Jahre alten Felix Losmann gerade so dank der besseren Wertung beim 8:8 in die Schranken zu weisen. Stefan Kehrer (130 kg-Freistil) brachte einen 3:2-Vorsprung gegen Oldrik Wagner ins Ziel. „Ein offener Kampf bei dem der Kopf eine entscheidende Rolle spielt“, meinte Philipp, der den letztjährigen Vize-Weltmeister Sezar Akgül (61 kg-Freistil) in Schutz nahm. Der Türke kam in seinem ersten Einsatz im TuS-Trikot gegen einen beherzt agierenden Niklas Dorn (ebenfalls 20) nur zu zwei Teampunkten beim 7:1. Mit einem 6:4-Vorsprung ging Adelhausen in die Pause. Dafür war Edgaras Venckaitis (66 kg-Greco) verantwortlich, der Mihai Radu Mihut beherrschte und einen 7:1-Erfolg (2:0) landete. „Vielleicht hätte er nicht erst eine Minute vor dem Ende Gas geben sollen“, meinte TuS-Coach Thomas Weber. Denn wieder gab es keinen „Dreier“ oder gar einen „Vierer“. Es bleibt dabei: Carsten Kopp (86 kg-Freistil) hat zwar mehr Muckis angehäuft, doch reicht ihm die Luft nicht über die gesamte Distanz. Gegen Marcus Plodek führte er lange, ehe d er Gast wegen der letzten Wertung das 4:4 zu seinen Gunsten entschied. „Wir müssen über die Trainingsbücher gehen“, befand Philipp. Was nun folgte, war der beste Kampf des Abends. Ein Duell zweier echter Spitzenringer. Adelhausens Akhmed Chakaev (66 kg-Freistil) kochte dabei Andrei Perpelita mit 8:2 ab. „Der Junge ist Weltklasse“, freute sich Weber über diese zwei Teampunkte. „Der ist mit dem Kopf durch die Wand, er hat uns am Leben gehalten“, unterstrich sein Trainerkollege Flo Philipp. Weil Viktor Loerincz (86 kg-Greco) eine starke Leistung bot und Attila Tamas mit 5:1 besiegte, und das, obwohl der Gast sechs Minuten lang den Rückwärtsgang eingelegt hatte, ohne dass es der Mattenleiter Karl-Peter Schmitt sah, lag Adelhausen vor den letzten beiden Kämpfen mit 10:5 in Front. Komfortabel ist anders. Und so ging es für Sascha Keller (75 kg-Greco) und Kevin Henkel (75 kg-Freistil) einzig ums Verwalten. Das Team stand im Vordergrund. Und Keller, der diesmal Ionel Puscascu unterlegen war, machte taktisch alles richtig. „Er sollte eine Seite blockieren, damit sein Gegner nicht den befürchteten Schulterschwung ansetzen konnte“, erklärte Philipp. Am Ende schlug ein 2:9 zu Buche. Lediglich zwei Punkte gegen an Schriesheim. Und fast hätte Keller den großen Favoriten geschultert. Allerdings war bei einer Aktion nach fast viereinhalb Minuten die Schulter nur einen Bruchteil am Boden. „Das muss man nicht abpfeifen“, meinten die TuS-Trainer. Die sahen einen Kevin Henkel, der dem Druck stand hielt. Von der 66 kg-Klasse in die 75 kg-Klasse im freien Stil gewechselt, leistete er Sascha Büchner Widerstand, überließ dem Gegner aber das Kommando. „Das war mental sehr schwer. Er wusste, dass es mit drei Zählern ein Remis gibt und mit vier Punkten der Kampf noch verloren geht. Hut ab“, so Philipp. „Er hat mannschaftsdienlich gerungen.“