Ringen Führung ja, Vorentscheidung nein

Die Oberbadische
Ein bisschen mehr hätte es dann schon sein sollen: Oli Hassler und der SV Germania Weingarten gewinnen den Hinkampf gegen Ispringen mit 13:9. Foto: Schwabo Foto: Die Oberbadische

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft: Hassler & Co. liegen gegen Ispringen nach Hinkampf vorn

Von Mirko Bähr

Endspurt: Noch ein Kampf, dann steht der neue deutsche Mannschaftsmeister fest. Mit von der Partie ist einmal mehr Oliver Hassler. Der Halbschwergewichtler aus Zell im Wiesental geht für den SV Germania Weingarten auf die Matte, der im Final-Hinkampf den nordbadischen Konkurrenten KSV Ispringen mit 13:9 in eigener Halle besiegt hat.

Weingarten. Rundum glücklich ist man in Weingarten mit diesem Ergebnis allerdings nicht. Eher: „Bedingt zufrieden“, wie Hassler erklärt. Ziel sei es gewesen, mit möglichst viel Abstand zu gewinnen. „Vier Punkte hören sich jetzt erst einmal gut an, jedoch hätten wir einige Zähler mehr rausholen müssen“, resümiert Hassler.

William Harth beispielsweise passierte ein echtes Missgeschick. Im deutschen Duell gegen Michael Kaufmehl lag er bereits mit 4:2 in Führung, als Kaufmehl die dritte Aktivitätszeit bekam. Wären die 30 Sekunden ohne Wertung vorüber gegangen, hätte Hart durch Disqualifikation vier Punkte für Germania klar gemacht. Stattdessen holte er selbst eine Zweier-Wertung. Weil Kaufmehl vier Sekunden vor Schluss selbst noch eine Zwei erzielte, brachte der Gastgeber nur ein 1:0 in die Statistik.

Dass Ispringen eine harte Nuss darstellt, die man erst einmal knacken muss, zeigte sich im letzten Duell des Abends, als Weltmeister Frank Stäbler auf den Ex-Adelhausener Konstantin Schneider traf, dieser sich kurz vor Schluss das Schultergelenk auskugelte, nicht aufgab, sondern weitermachte, eine Niederlage mit vier Teampunkten vermied und am Ende „nur“ mit 0:9 unterlag.

Oliver Hassler selbst musste im Schwergewicht ran und bekam es mit dem schwedischen Weltklassemann Johann Euren zu tun. Der war 18 Kilogramm schwerer und kam aufgrund einer Unaufmerksamkeit Hasslers schnell zu vier Punkten. Hassler aber kämpfte, verlor nach starker zweiter Halbzeit am Ende mit 1:6 und gab damit nur zwei Mannschaftspunkte ab. „Bis auf Kleinigkeiten war ich sehr zufrieden mit dem Kampf. Mein Fehlverhalten hat mich aber dennoch geärgert, ansonsten hätte er nämlich keine technische Wertung gemacht“, analysiert der 29-Jährige.

Ob Hassler auch im Rückkampf mitmischt, der am kommenden Samstag in der Pforzheimer Bertha-Benz-Halle über die Bühne geht, steht noch nicht fest. Gegner im Team von Coach Bernd Reichenbach wäre Ardo Arusaar. „Der hat mir bisher nie gelegen. Ich habe immer hoch verloren“, ist Hassler ehrlich. Zudem. Gegen diesen Gegner verletzte sich Hassler zuletzt schwer am Oberschenkel. „Wir haben ja eine weitere Option mit unserem Norweger Baldauf. Trotzdem würde ich mich gerne diesem Kampf stellen und mich unbedingt für die vergangenen Niederlagen revanchieren. Ich hoffe, ich bekomme die Chance.“

Trotz der 13:9-Führung zur Halbzeit ist für Hassler die Sache noch nicht gelaufen. „Es wird nochmals extrem spannend, da Ispringen im Vergleich zu uns im Rückkampf stärker steht.“

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