Ja, wer hätte das gedacht" Nach acht Kämpfen weist der TuS Adelhausen in der 1. Bundesliga eine ausgeglichene Bilanz auf. Nach dem tollen Heimerfolg gegen den Titelverteidiger ASV Nendingen sind es nur zwei Zähler Rückstand auf einen Playoff-Platz. Nun steht morgen die schwere Auswärtsaufgabe beim KSV Ispringen auf dem Plan. Und auch dort will der TuS kein artiger Punktelieferant sein. Das Selbstvertrauen ist riesig. Von Mirko Bähr Rheinfelden-Adelhausen. Kein Wunder. Erst schlug Adelhausen in der Fremde den KSV Aalen, immerhin Spitzenreiter im Oberhaus, dann zuhause Nendingen. Jetzt also geht’s gegen Ispringen: „Wir haben einmal mehr nichts zu verlieren. Wir geben wieder Vollgas, und dann werden wir sehen, was rauskommt“, lässt Florian Philipp, Trainer des TuS, wissen. Dass seine Jungs so eine unerwartet gute Rolle in der 1. Bundesliga spielen, liegt seiner Meinung nach daran, dass alle Akteure „einen starken Charakter“ hätten und sich als Einheit auf der Matte präsentieren würden. „Dann funktioniert es eben“, sagt Philipp. Klar ist: Der TuS verfügt über bärenstarke Ringer, die jedem Gegner das Wasser reichen können. Allerdings hat der Kader, und das ist nicht neu, an Breite eingebüßt. Sprich: Taktieren ist nicht, Philipp schickt zumeist dieselbe Truppe auf die Matte. „Das war in der Vergangenheit anders.“ Weil der Kader extrem verschlangt wurde, wären Verletzungen der Anfang vom Ende. „Dann ist es gelaufen“, weiß Philipp genau. Einzig in der 86 kg-Greco-Klasse konnte und musste man reagieren. Sascha Keller, der Lokalmatador und Publikumsliebling, hat sich einen Außenbandriss im Knie zugezogen und kann nach starken Vorrundenkämpfen nur zuschauen. Für ihn steigt Bozo Starcevic in den Ring. Keine schlechte Alternative. „Der Rest muss quasi durchringen“, sagt Philipp. „Adelhausen hat wieder Luft geschnuppert. Der TuS wird den Top-Mannschaften noch einheizen“, sagte Nendingens Trainer Volker Hirt nach dem Kampf in Adelhausen am vergangenen Samstag. Ja geht denn da noch etwas" Hat der TuS etwa das Playoff-Halbfinale im Visier" Sechs Bundesligaduelle stehen noch aus. Coach Philipp wiegelt ab. Daran denke man gar nicht. Man denke viel mehr von Kampf zu Kampf. Flo Philipp: „Wir werden kein Ziel ausgeben und unnötigen Druck erzeugen. Uns hat es bisher sehr gut getan, befreit ringen zu dürfen. Warum sollten wir das denn jetzt ändern"“ Mit Ispringen wartet ein echtes Schwergewicht, gerade was den finanziellen Aspekt betrifft. Mit 12:8 behielt der KSV auf dem Dinkelberg die Oberhand. Dabei agierte der TuS nur mit neun Mann. „Es gibt wieder sechs offene Kämpfe“, weiß Philipp. Adelhausen wird in Bestbesetzung anreisen. „Es wird jedoch sehr schwierig.“ Denn: Die Ispringer um Coach Bernd Reichenbach hätten eine „starke Mannschaft“ und „hohe Ambitionen“. Personal: Ivo Angelov könnte für Danijel Janecic in den Kader rücken. „Danijel ist platt“, sagt Philipp, der mit einem Wechsel liebäugelt. Platt sei auch der Matchwinner des vergangenen Wochenendes, Alexander Semisorow. „Aber ihn können wir nicht rausnehmen, es gibt keine Alternative.“ Siehe Stichwort: fehlende Kaderbreite.