Von Gerd Lustig Hausen. Die Trainer hatten ja prophezeit, dass es spannend wird. Und letztlich machten es die Ringer der RG Hausen-Zell und der WKG Weitenau-Wieslet im Regionalliga-Derby tatsächlich spannend. Mit 16:11 behielten indes die Gäste aus dem Kleinen Wiesental die Oberhand und haben sich mit dem zweiten Sieg in Folge erst einmal oben in der Tabelle festgesetzt. Die RG wartet weiter auf Zählbares. Es war laut in der Hausener Festhalle, verdammt laut – zudem warm und eng. „Einem Derby angemessen“, wie RG-Vorsitzender Udo Bauer verkündete. Vor allem die „Roddys“, der Fanclub der WKG, machte sich von Beginn an lautstark bemerkbar. Und auch nach Kampfende, als sich die RG-Ringer schon aus der Halle geschlichen hatten, feierten sie ihre Recken. Und die nahmen die Honneurs auf der Matte gerne ab. Der Jubel wollte keine Grenzen kennen. „Keine Frage, das war eine echte Werbung für die Sportart Ringen“, freute sich WKG-Coach Roland Vögtlin. Man habe heute alles gesehen – offenes wie auch taktisches Ringen, dazu Leidenschaft und Siegeswillen, Kämpferherz und Hingabe. „Es war insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung“, attestierte er. „Ich bin sehr zufrieden.“ In ganz anderer Gemütslage präsentierte sich hingegen RG-Trainer Adrian Recorean. „Ich bin enttäuscht, wir hatten mehr erwartet“, gab er unumwunden zu. Dabei hatte gerade er alles für einen angestrebten Derbysieg getan. Noch am Freitagabend hatte er persönlich Neuzugang Alin Alexuc-Ciuraiu am Zürcher Flughafen abgeholt. Der Rumäne hatte zwei Tage zuvor den fünften Platz bei der WM in Las Vegas geholt und sich das Ticket für Olympia in Rio gesichert. Jetzt sollte er auch für die RG punkten, was der 102,7 Kilo-Hüne auch tat. Schlappe 1:05 Minuten dauerte sein Kampf gegen den völlig überforderten Michael Herzog. Doch die vier Zähler sollten am Ende bei Weitem nicht reichen. Unter anderem stach das zweite Trumpf-Ass der RG, Laszlo Szabolcs, nicht. Dem 75 Kilo-Freistilmann sprang nämlich gleich zu Beginn die Hüfte raus. Er konnte zwar weitermachen, doch reichte es letztlich nur zu einem 1:0-Sieg gegen Kai Vögtlin. „Vor allem haben wir uns aber in den unteren Gewichtsklassen deutlich mehr ausgerechnet“, erklärte Recorean (86 kg Freistil), der immerhin selbst drei Punkte gegen Pascal Ruh einfuhr, wobei die letzte Zweierwertung erst Sekunden vor Kampfende erfolgte. Doch Tom Blum unterlag gegen Andrej Ryl (61 kg-Greco) ebenso mit 0:3, wie auch Mike Kessler gegen den beherzt fightenden Stefan Kilchling (66 kg-Freistil). Johann Schmittel (57 kg-Freistil) und auch Sven Blum (66 kg-Greco) hatten ohnehin gegen die WKG-Punktgaranten Svetlin Shindov und Simon Dürr technisch-überhöht auf verlorenem Posten gestanden. So gelang den Gastgebern lediglich noch knappe Siege durch Alexander Rümmele (86 kg-Greco) gegen Tobias Oßwald und Tobias Greiner (75 kg-Greco) gegen Jonas Dürr.