Von Mirko Bähr Lörrach. Rennwagen statt Familienkutsche: Der TuS Adelhausen will in der 1. Bundesliga Süd endlich auf der Überholspur das Viertelfinale links liegen lassen und mit Vollgas das Halbfinale ansteuern. Egal, ob es nun die Verantwortlichen neben oder die Griffkünstler auf Matte waren, die Sehnsucht nach dem Erreichen der Vorschlussrunde in der kommenden Saison ist riesig. Beim Sponsorenabend bei Kestenholz in Lörrach glänzten nicht nur die Fahrzeuge mit dem wohl bekannten Stern, sondern auch die Macher des TuS Adelhausen. Die stellten sich, ihren Verein, die Eigengewächse und das Aushängeschild, die Bundesliga-Equipe, den Menschen vor, die dafür sorgen, dass auf dem Dinkelberg erst dieser spektakuläre Sport auf solch hohem Niveau präsentiert werden kann. „Ein beeindruckender Kader, wir dürfen uns auf den Saisonstart freuen“, grinste Torsten Baumgartner, Vorstand Ringen. Noch sind es zwar gut vier Monate bis zum Bundesliga-Start, doch die Sportliche Leitung mit Mike Hofmann und Nicole Oswald war bereits fleißig, hat am Kader gefeilt und einige viel versprechende Neuzugänge an Land gezogen. „Nach ausgiebiger Analyse der vergangenen Saison war klar, dass wir die Qualität unserer deutschen Sportler verbessern müssen“, machte Hofmann deutlich. Mit Stefan Kehrer und Pascal Eisele habe man zwei Top-Kaderathleten dazu gewonnen. Zudem konnte der TuS seinen punktbesten Deutschen, Felix Radinger, halten, hat mit Kevin Henkel und Manuel Wolfer zwei frisch gebackene Deutsche Meister in seinen Reihen und darf sich über den nimmermüden Kämpfer Carsten Kopp freuen, der in den vergangenen Monaten enorm an Muskelmasse dazu gewonnen hat. Neun Ringer haben den TuS Adelhausen verlassen, viele von ihnen sind zu Aufsteiger Ispringen und dessen Trainer Bernd Reichenbach gewechselt. Unter anderem Top-Scorer Yuri Belonowski. Hofmann: „Für unser Ausscheiden im Viertelfinale war in den vergangenen Jahren immer unsere Deutsch-Quote ausschlaggebend, wenn man dann einen der besten deutschen Athleten wie Stefan Kehrer bekommen kann, muss man zuschlagen.“ Insgesamt werden acht neue Ringer in der kommenden Saison auf die Matte gehen. Neben Kehrer und Eisele haben auch Zoheir El Quarragqe (FRA), Sezar Akgül (TUR), Akhmed Chakaev (RUS), Leonid Bazan (BUL), Georgi Rubaev (RUS), Virgil Munteanu (ROM) und  Edgaras Venckaitis (LTU) eine Lizenz beim TuS unterschrieben. So ganz zufrieden ist Hofmann mit der Zusammenstellung nicht. „Uns fehlt ein weiterer deutscher Spitzenringer.“ Und wie lautet nun die Zielsetzung der Sportlichen Leitung" „Wir wollen die Hauptrunde auf Platz drei oder vier beenden und in die Playoffs einziehen. Ob uns dann der Sprung unter die besten Vier gelingt, hängt von so vielen Faktoren ab, die wir jetzt Ende Mai noch nicht wissen können. Deshalb möchte ich das Wort Halbfinale noch nicht in den Mund nehmen.“ Denn auch die anderen Mannschaften waren nicht untätig. „Wir stehen ganz sicher vor einer der schwierigsten Runden überhaupt. Und das, obwohl wir uns, speziell was die Deutsch-Achse angeht, punktuell sehr gut verstärkt haben. Die besten EU-Ringer hatten wir schon immer. Aber neben den beiden letztjährigen Finalisten Nendingen und Weingarten haben sich auch Aalen, Schriesheim und Ispringen sehr gut verstärkt“, macht Hofmann klar. Die Trainer Florian Philipp und Thomas Weber können und wollen sich ebenso nicht festnageln lassen. „Eine Zielsetzung zum jetzigen Zeitpunkt ist schwer. Wir hatten bereits in den vergangenen Jahren die Möglichkeit, das Halbfinale zu erreichen. Dann haben aber verschiedene Dinge eine Rolle gespielt, warum wir es nicht geschafft haben. Ich denke da an Verletzungspech oder die Freistellungsproblematik“, sagt Weber. Wichtig sei, dass man es schaffe, einen echten Teamspirit in die Truppe reinzubekommen. „Die letzten fünf Prozent an Leistung werden nämlich über den Teamgeist herausgekitzelt“, weiß Philipp. Das sei erwiesen. Denn: „Mich zu quälen, fällt mir dann leichter, wenn ich weiß, für wen ich das tue.“