Auf dem Dinkelberg sehnen die Griffkünstler die Rückrunde herbei. Dabei ist es ganz und gar nicht so, dass die Verantwortlichen des TuS Adelhausen in irgendeiner Form unzufrieden sein müssten mit den bisherigen Leistungen der Staffel im Ringer-Oberhaus. Vielmehr ist es der Stilartenwechsel, der Trainer Florian Philipp noch zuversichtlicher stimmt. Jetzt aber muss noch die Hürde KSV Aalen 05 überstanden werden. Von Mirko Bähr Rheinfelden-Adelhausen. Und dieses Brett, das die Dinkelberger am letzten Hinrunden-Kampftag bohren müssen, ist dick. Denn die Ostalb-Bären haben den Titel im Visier und damit auch einen Kader zur Verfügung, der fast schon seinesgleichen sucht. Ringer mit Weltklasse-Format geben sich die Klinke in die Hand. Dazu gesellen sich richtig starke nationale Sportler. Das weiß natürlich auch Philipp. Und dennoch macht er vor der langen Reise ins Schwäbische klar: „Wir wollen dort gewinnen. Fahren wir mit einer anderen Einstellung da hin, dann brauche ich mein Wochenende nicht zu opfern.“ Natürlich werde es sehr schwer, um dort zu bestehen, aber unmöglich ist es nicht. „Es braucht eine Überraschung, einen nicht eingeplanten Schultersieg für uns“, so Philipp. Einen solchen durfte Weingarten in der Dinkelberghalle vor nicht allzulanger Zeit bejubeln. Wäre Pascal Eisele dieses Missgeschick gegen Damian Janikowski nicht passiert, der TuS hätte die Germania, die auch heuer zum Kreis der Titelanwärter zählt, geschlagen. Und das nur zu neunt, da ja das Freistil-Fliegengewicht nach der Verletzung von Zoheir el Quarragqe meist leer lief oder mit Fabian Schmitt ein Freistil-Spezialist in die Bresche sprang. In Köllerbach wurde Johannes Voegele aufgestellt. Allerdings wurde beim Lösen seiner Lizenz in aller Eile ein Fehler von Vereinsseite begangen. Aus der 9:23-Pleite wurde nun ein 0:40, weil damit nur acht Mann, die 86 kg-Greco-Klasse ließ der TuS damals unbesetzt, zum Team gehörten. Das war aber der einzige Lapsus des TuS Adelhausen in der Vorrunde. Sportlich lief es richtig gut. „Ich bin zufrieden mit den vier Pluspunkten. Schließlich ringen wir im Schnitt mit sieben Deutschen“, sagt Philipp. Das käme gut an. Tatsächlich. So einige lobende Stimmen gab es am Mattenrand aus dem Kreise der Fans zuhören. „Wir ringen immer mit den gleichen Jungs. Das ist gut für das Teamgefüge.“ Allerdings weiß Philipp auch, dass der Kader nicht breit genug ist, um Verletzungen zu kompensieren. Olympiasieger Davor Stefanek ist am Start Bestes Beispiel ist der Ausfall von el Quarragqe. Nun freut man sich beim TuS aber darauf, dass nach Aalen der Stilartenwechsel kommt und dann Greco-Spezialist Fabian Schmitt in seiner Paradedisziplin ran kann. „Zum letzten Mal bekommen wir es mit der Problematik in der 57 kg-Klasse zu tun“, frohlockt der TuS-Coach, der allerdings offen lässt, ob man in Aalen wieder zu neunt antritt oder doch komplett. „Vielleicht macht ja jemand Gewicht“, meint er. Klar ist, dass Olympiasieger Davor Stefanek mit von der Partie ist. Philipp macht kein Geheimnis draus, dass dieser in der 75 kg-Klasse antreten wird. Der Grund: Tamas Loerincz ist nicht verfügbar und Lokalmatador Sascha Keller fällt verletzt aus. „Wir brauchen die Überraschung. Dafür werden wir wieder 100 Prozent geben, so wie immer“, sagt Philipp. Ein heißer Kampf wird es im Halbschwergewicht geben, wo Routinier Stefan Kehrer auf Jungspund Erik Thiel trifft. Im 86 kg-Greco-Duell bekommt es Pascal Eisele mit Ramsin Azizsir zu tun.