Über dem Oberrhein-Derby schwebt das Abstiegsgespenst: Wenn heute die WKG Weitenau-Wieslet und die RG Hausen-Zell auf die Matte gehen, dann geht es nicht nur um das Prestige, sondern auch um wichtige Zähler im Abstiegskampf der Regionalliga Baden-Württemberg. Von Mirko Bähr „Die RG hat den Abstiegskampf bereits angenommen, da wird Gewicht gemacht, da wird sich gut auf den Kampf vorbereitet“, macht Roland Vögtlin, Coach der WKG Weitenau-Wieslet, deutlich. Es ist ein Wink mit dem Zaunpfahl. „Wir schieben den Abstiegskampf noch zur Seite. Viele denken: Es wird schon. Aber es wird kein Selbstläufer“, fordert Vögtlin ein Umdenken. Für die WKG geht es am Wochenende gleich zweimal um ganz wichtige Zähler. Der Tabellensechste muss erst gegen die RG antreten, dann geht es am Sonntag, 15 Uhr, zum AB Aichhalden. Beide Teams liegen hinter dem Tabellensechsten. „Das sind direkte Konkurrenten, die dürfen wir nicht näherkommen lassen“, sagt Vögtlin, der zuletzt in Dewangen fünf Stammringer verletzungsbedingt ersetzen musste. Lichtet sich das Lazarett vor dem Derby" Kehren einige Leistungsträger wieder zurück in den Kader" Das sei durchaus möglich, macht Vögtlin deutlich. Viel mehr wolle er aber gar nicht in Sachen Personal erzählen. Es ist Derbyzeit und damit auch Pokerabend. Wobei Vögtlin sonst eher mit Jass-Karten hantiert. „Aber da muss man ja auch bluffen“, meint der WKG-Trainer. Man werde eine gute Truppe auf die Matte schicken. Dennoch würden wohl die letzten beiden Kämpfe in den beiden 74 kg-Klassen den Ausgang des Derbys entscheiden. „Das wird eine enge Kiste“, glaubt Vögtlin. Zumal er vor der RG, die nur zwei Zähler hinter der WKG zurückliegt, durchaus Respekt hat. „Die Moral in dieser Truppe ist immer gut und sie verfügen über einen tollen Teamgeist, das darf man nicht unterschätzen“, so Vögtlin, der nicht weiß, ob es ein Vorteil für Weitenau-Wieslet ist, dass Zells Trainer und Punktegarant Adrian „Bubi“ Recorean nach seiner Roten Karte aufgrund eines vermeintlichen Kopfstoßes im Derby nur zuschauen darf. In Aichhalden beim Drittletzten zählt genauso nur ein Sieg für die WKG. „Die Mannschaft steckt ebenfalls hinten drin, der Vorkampf war schon spannend, nun ringt sie zuhause, die wollen sicher nicht absteigen“, erwartet Vögtlin einen weiteren scharfen Tanz auf der Rasierklinge. „Das war keine Rote Karte“, kann es Recorean noch immer nicht fassen. Aber es hilft alles nichts. Der RG-Mann darf nicht mitmischen, weder auf der Matte noch auf der Trainerbank. Ohne ihn schätzt Adrian Recorean die WKG als favorisiertes Team ein. „Ihre Siegeschancen liegen bei 60 bis 70 Prozent“, sagt er. Allerdings: Recorean grübelt in Sachen Aufstellung. Und das bedeutet, dass die RG wohl wieder die eine oder andere Überraschung aus dem Hut zaubern wird. „Es gibt ein paar Möglichkeiten, ich habe ja noch Zeit, um zu überlegen“, meint der RG-Coach. Mehr will er auch nicht über das Personal sagen. Niemand lässt sich in die Karten blicken. Seine Jungs hätten gegen den TuS Adelhausen II einen „super Kampf“ abgeliefert. „Es sind alle top motiviert und haben gut trainiert. Mal schauen, was passiert“, gibt Recorean im Vorfeld noch nicht klein bei. Klar ist, einen der beiden Kämpfe am Wochenende muss und will die RG gewinnen. Am Sonntag, 17 Uhr, kommt die KSK Furtwangen dann in die Festhalle nach Hausen „Das wird nicht einfach“, so Adrian Recorean, dessen Team noch vier Zähler vor dem Tabellenvorletzten liegt. Gegen Furtwangen wird der Trainer aber wieder aktiv dabei sein.