Rümmingen Ärger über negativen Bescheid

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Gremium will für Fußgängerüberwege kämpfen

Rümmingen (jut). Völlig unverständlich fanden die Rümminger Gemeinderäte den zum wiederholten Mal ablehnenden Bescheid des Landratsamts Lörrach in Sachen Einrichtung von Fußgängerüberwegen auf der Lörracher, der Schallbacher und der Wittlinger Straße.

„Für Krötentunnel gibt es eine Million Euro seitens des Regierungspräsidiums, damit die Amphibien sicher unter der Wittlinger Straße hindurchwandern können, für Bürger aber gibt es keine Zebrastreifen – da stimmt doch die Verhältnismäßigkeit nicht mehr“, wetterte Markus Hügel. „Wir werden die Entscheidung nicht hinnehmen“, sagte auch Ulrich Gempp. Er sprach sich dafür aus, beim Landratsamt Widerspruch gegen den Bescheid einzulegen. Das soll nun geschehen.

Seit mehreren Jahren fordert der Gemeinderat Querungshilfen auf den stark befahrenen Straßen im Ort, an denen auch die Schulbusse halten – dies sind die Lörracher, die Wittlinger und die Schallbacher Straße. Die Behörde lehnte den Antrag erneut ab, da statt der geforderten Querung von 50 Personen zu Spitzenzeiten nur 30 gezählt wurden. Zudem, so die Begründung, befänden sich Lichtsignalanlagen „in unmittelbarer Nähe“ zu den Straßenabschnitten, wo Ze-brastreifen gewünscht würden. Außerdem verweist die Behörde auf die geplante Ortsumfahrung, die den Verkehr auf diesen Straßen reduzieren würde. Nur sei diese Ortsumfahrung bereits seit 50 Jahren geplant, aber immer noch „ist die Realisierung nicht abzusehen“, bemerkte Bürgermeisterin Daniela Meier mit hörbar sarkastischem Unterton. Dieses Behördenargument ziehe für sie also nicht, sagte sie.

Ganz oben auf der Wunschliste der Räte steht ein Zebrastreifen an der Wittlinger Straße in der Höhe des Bachwegs. Denn dort ist beim ehemaligen Tonwerke-Areal ein neues Wohngebiet entstanden, weitere Häuser sind im Bau. Zugezogen sind Familien mit Kindern. Und die sollen sicher über die Straße kommen. Zumindest an der Wittlinger Straße ist also eher mit einer Zunahme der Querungen zu rechnen.

In diesem Bereich kommt erschwerend hinzu, dass die Auto- oder Motorradfahrer von Wittlingen her kommend häufig die Geschwindigkeitsbeschränkung innerorts missachten „und viel zu schnell unterwegs sind“, wie sowohl Meier als auch mehrere Räte monierten. Die aufgestellten mobilen Messgeräte zeigen generell, dass nach wie vor zu schnell gefahren wird. 50 Prozent der registrierten Fahrzeuge sind zu schnell unterwegs. Spitzendurchfahrtswerte von bis über 100 Kilometer pro Stunde wurden registriert. Deshalb votierten mehrere Gemeinderäte sogar für eine Verkehrsinsel auf Höhe des Bachwegs auf der Wittlinger Straße. Sie würde die Raser auf dem geraden Straßenstück effektiv ausbremsen, hieß es. Und: Diese Insel könnte man zusammen mit dem Bau des Krötentunnels schnell realisieren, so der Wunsch.

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