Rümmingen Pferdehaltung und Fahrsport waren sein Lebenselixier

Weiler Zeitung
Ein Pferdekenner par excellence: Max Strohmeier begeht am heutigen Samstag seinen 75. Geburtstag. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Weithin bekanntes Rümminger Original Max Strohmeier feiert heute seinen 75. Geburtstag / Bis zu zwölf Warmblüter im Stall

Rümmingen (bn). Die Bezeichnung „Pferdeflüsterer“ gefällt Max Strohmeier wohl nicht, obgleich er im lebenslangen Umgang mit den Huftieren ähnliche Qualitäten entwickelte wie der von Robert Redford gemimte Filmheld, der psychisch gestörte Reittiere zu heilen vermochte. Heute begeht der gebürtige Wollbacher und seit über 50 Jahren assimilierte Rümminger seinen 75. Geburtstag, und wenn seine drei Töchter mit Anhang nebst guten Freunden und anderen Wegbegleitern als Gratulanten aufkreuzen, werden Zucht und Haltung von Pferden, Turniererlebnisse und vergnügliche Kutschen- und Planwagenfahrten wohl rasch beherrschendes Gesprächsthema sein. Denn Pferde waren Max Strohmeiers „Lebensinhalt“, wenngleich er beruflich jahrzehntelang als Kraftfahrer zuerst in Diensten einer Brauerei, später bei einer Straßenbaufirma tätig war und seine Lastwagen ähnlich geschickt auf komplizierten Einsatzstellen steuerte wie in der Freizeit seine Kutschengespanne auf kniffligem Wettkampfparcours. Schon bevor er zur Schule ging, fühlte sich der kleine Max zu Pferden hingezogen. Während der Schulzeit verdingte er sich als Weidbub, Stallhelfer und Rossführer beim Pflügen, bald einmal auch als richtiger „Fuhrwerker“ in der Landwirtschaft des Wollbacher Kronenwirts.

Der Berufsbeginn unterband das Pferdehobby dann ein Weilchen, doch bald nach der Heirat mit der Rümmingerin Margarete Fritz konnte er einen Ökonomieteil des Anwesens seiner Schwiegereltern zum Rossstall umbauen. Dieser war dann über Jahrzehnte hinweg mit bis zu zwölf Warmblütern belegt, zunächst meist Hannoveraner und Holsteiner, mit denen ihr Besitzer die damals beliebten Fuchsjagden veranstaltete. Später belegten leicht lenkbare Freiberger den Strohmeierstall und erzielten größte Erfolge bei den alljährlichen Fahrturnieren in Steinen, Neuenburg, Münstertal, Breisach, St. Märgen und am Kanderner Rossmärt. Strohmeiers sachkundige Beifahrerin Manuela Seding aus Binzen leistete dabei häufig kompetente Hilfe. Siegerpokale, Ehrenschleifen und sonstige Trophäen zieren in opulenter Fülle Wände, Vitrinen und Regale am und im Heim des Jubilars, der auch immer bereitwillig seinen Schopf für Rümminger Festivitäten zur Verfügung stellt. Lebhaft erinnert er sich an ein Turnier, bei dem er ein ihm völlig fremdes Gespann auf der Parcoursstrecke präsentierte, weil dessen Besitzer mit den nervösen Pferden nicht klarkam. Dem Rümminger Einspringer folgten sie dagegen aufs Wort und fuhren ihm sogar einen Siegerplatz ein. In bester Erinnerung sind dem Jubilar auch viele Brautfahrten mit ihm als Kutscher in Frack und Zylinder, ebenso die Fasnachtsfahrten in Zell und die gemütlichen Planwagentouren mit Musik und bis zu 18 Mitfahrenden, die von seiner 1995 früh verstorbenen Frau verköstigt wurden. Oft beherbergte Strohmeier prominente Turnierreiter und ihre Pferde auf deren Durchreise Richtung Süden und umgekehrt, darunter die Schweizer Weltmeisterin und Olympiasiegerin Christine Stückelberger. Altershalber und auch mangels ausreichender Hilfe gab der Jubilar 2008 die Pferdehaltung auf. Turniere von Aachen über Donaueschingen, Immenhöfen und Stuttgart und selbst bis Ungarn besucht er als Zuschauer aber noch regelmäßig.

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