Rümmingen Reiterhof will umziehen

Weiler Zeitung
Am Mattentalweg, dort wo jetzt die Pferdekoppel ist (eingezäunter Bereich), soll der neue Reiterhof entstehen. Die Wohnbebauung in Rümmingen liegt nicht weit davon entfernt. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Startschuss für Aufstellung des Bebauungsplans „Mattenfeld“

Es ist zwar noch nichts endgültig entschieden, dennoch stimmte der Gemeinderat Rümmingen am Montag nur knapp für die Aufstellung eines Bebauungsplans „Mattental“ und die Durchführung einer frühzeitigen Beteiligung. Durch die Verlegung des Reiterhofs der Familie Ludäscher befürchten Anwohner aus dem Ziegelweg eine Verschlechterung ihrer Wohnbedingungen.

Von Alexandra Günzschel

Rümmingen. Der im Zentrum von Rümmingen gelegene Reiterhof ist mittlerweile von Wohnbebauung umgeben. Um dem Betrieb langfristig wieder Wachstum zu ermöglichen, hat die Eigentümerfamilie Ludäscher ein Konzept vorgelegt, dass die vollständige Verlagerung in den Bereich westlich der Kandertalbahn vorsieht.

Die bisherigen Stallungen sowie die Reithalle, so die Planung, würden dann zurückgebaut. In dem Mischgebiet wäre dann Platz für zwei zweigeschossige Gebäude mit sechs Wohneinheiten. Diese würden dann über den Bahnweg erschlossen. Auch eine Tiefgarage, so war zu erfahren, sei dort denkbar.

Die geplante neue Reitanlage umfasst mehrere Stallungen sowie die notwendigen Betriebsgebäude. Vorgesehen ist außerdem ein kleineres Hotel, um Reiterferien anbieten zu können. Einzelheiten zu dem Planentwurf erläuterte in der öffentlichen Sitzung Stephan Färber von der Stadtbau Lörrach.

Der Stadtplaner erklärte, dass der Reiterhof über den Mattentalweg erschlossen werde. Im vorderen Bereich soll dieser ausgebaut werden, so dass auch ein Lkw und ein Auto aneinander vorbeikommen. Im hinteren Bereich bleibt der Mattentalweg ein Wirtschaftsweg. Auf diese Weise will man verhindern, dass die Verbindung später als Schleichweg genutzt wird.

Die Stallgebäude sollen eine Höhe von maximal zehn Metern haben, bei der Reiterhalle rechnete Färber mit einer Höhe von 16 Metern. Teile des Areals zwischen Bahnlinie und Mattentalweg wären von einem hundertjährigen Hochwasser betroffen und können deshalb nicht bebaut werden.

Als Ausgleichmaßnahme für das Bauvorhaben wird ein saisonal überschwemmtes Rückhaltebecken an der Kander vorgeschlagen, das auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern Amphibien, Reptilien und Insekten einen Lebensraum bieten kann. Regenwasser von den Dächern der neuen Gebäude soll über dieses Becken der Kander zugeleitet werden. Darüber hinaus würde das Becken im Hochwasserfall für Entlastung sorgen. Färber hielt es außerdem für möglich, dass sich durch diese Maßnahme weniger Kröten auf Wanderschaft in Richtung Landstraße begeben.

Im Zuge der Baumaßnahmen soll auch die Parkplatzsituation im Bereich der Sport- und Reitplätze verbessert werden. Geplant ist neben einer Erweiterung an der Ostseite auch eine gestalterische Aufwertung des Parkplatzes.

Mit vier Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung gab der Gemeinderat schließlich den offiziellen Startschuss für die Planung. Die Kosten dafür werden vom Antragssteller getragen.

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