Mit Bedacht geht der Rümminger Gemeinderat bei der Gestaltung des Dorfplatzes zwischen der Jakobuskirche, der Dorfstraße und dem Kindergartenanbau vor. Für den Einbezug des Straßenraums mit Pflasterbelag fand sich in der öffentlichen Sitzung am Montag keine Mehrheit. Die Verbesserung der Gehweg- und Parksituation hat für das Gremium Priorität. Von Daniela Buch Rümmingen. Im April hatte der Gemeinderat die Ausführungsplanung zur Neugestaltung der Dorfstraße weitgehend beschlossen, allerdings ohne den Einbezug des im Bereich des Dorfplatzes liegenden Straßenabschnitts. Gemeinderat, Stadtplaner, Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde und der AG Ortsentwicklung trafen sich anschließend zu einem Workshop. Auf Basis der Ergebnisse hatte der Gemeinderat nun darüber zu entscheiden, in welchem Umfang die Gestaltung in Angriff genommen werden soll. Die Kosten für den Dorfplatz unter Einbeziehung der Straße in Natursteinbelag waren auf 340 000 Euro beziffert. Ohne die Straße belaufen sich die Kosten auf rund 270 000 Euro. „Wenn wir die Straße jetzt nicht mit ausbauen, können wir später nicht mehr mit Fördermitteln für diese Teilmaßnahme rechnen“, gab Bürgermeisterin Daniela Meier zu bedenken. Die zugesagten Fördermittel, die sich auf die Planungsfläche mit Straße und Ausführung in Naturstein beziehen, umfassen rund 37 000 Euro nach dem Fördergesetz für Kommunalinvestitionen, sowie rund 130 000 Euro aus Landes-Fördermitteln des Entwicklungsprogramms für ländlichen Raum. Gegner bemängelten vor allem die Kosten, Befürworter sahen in der optischen Hervorhebung der Straße eine Chance, den Dorfplatzcharakter zu betonen und bei Autofahrern mehr Rücksicht zu erwirken. Bei der Abstimmung über den Einbezug der Straße ergab sich eine Pattsituation mit jeweils fünf Ja- und fünf Gegenstimmen. Kurt Sänger vom Büro Rapp Regio Plan forderte das Gremium auf, sich langfristig Gedanken über das weitere Areal zu machen. „Wie soll die Dorfstraße in 20 Jahren aussehen"“ sei die Frage, mit der sich der Gemeinderat auseinanderzusetzen habe. Bei einer Enthaltung votierte der Gemeinderat für den Ausbau des Gehwegs auf eine Breite von 1,50 Metern. Für gut befunden wurde die Verlegung der Bushaltestelle auf Höhe der Jakobuskirche. Der bisherige Haltepunkt am Treppenaufgang kann nicht beibehalten werden, da die Straße sonst zu beengt wäre. „Ein weiterer Gehweg bedeutet mehr Sicherheit gerade für die Kinder“, sagte Gerhard Wildschütz und sprach sich zudem für ein Halteverbot entlang des Straßenstücks aus. Auf diese Weise sei bei vernünftigen Fahrgeschwindigkeiten auch ein Begegnungsverkehr möglich. Auf Vorschlag von Landschaftsarchitekt Klaus Scheuber ist eine Probephase mit mobilem Hindernis zur Fahrbahnverengung hinter der Jakobuskirche geplant, um die Auswirkungen auf das Fahrverhalten zu ermitteln. Noch zu überlegen sein wird, inwieweit die Geschwindigkeit entlang des Straßenstücks begrenzt werden soll. Als Möglichkeiten angedacht sind die Ausweisung einer Spielstraße oder einer „Begegnungszone“ nach Schweizer Modell mit Tempo 20.