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Rümmingen Verkehrschaos gezielt herbeigeführt

Weiler Zeitung
Die IG Ortsumfahrung Rümmingen griff gestern Abend zur Rush Hour zu einer recht effektiven Methode, um den Verkehrsfluss zu behindern und somit auf sich aufmerksam zu machen. Mit auf der Straße geparkten Autos warben sie für ihr Anliegen – die Ortsumfahrung. Fotos: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Interessengemeinschaft Ortsumfahrung Rümmingen will mit Aktion in der Rush Hour ein Zeichen setzen

Von Alexandra Günzschel

Rümmingen. Mit einer ungewöhnlichen Aktion hat die Interessengemeinschaft (IG) Ortsumfahrung Rümmingen gestern im Feierabendverkehr auf sich aufmerksam gemacht. Mit 14, zum Teil versetzt geparkten Autos störten sie den Verkehrsfluss in der Lörracher, Binzener und Wittlinger Straße erheblich.

Mit Postern machten sie klar, dass sie nicht mehr auf die lange geforderte Umfahrung warten wollen. Die Aktion – sie dauerte von 16 bis 17 Uhr – war mit der Polizei und dem Bürgermeisteramt abgesprochen. Bürgermeisterin Daniela Meier machte sich selbst ein Bild vor Ort.

Bis zu 8000 Fahrzeuge täglich auf Ortsstraßen

Die Anwohner fühlen sich von den Behörden hingehalten, da noch immer keine Detailplanung für die seit langem geforderte Ortsumfahrung existiert. „Der Hauptverkehrsstrom von und ins Kandertal wälzt sich mitten durch Rümmingen. Das bestehende Straßennetz war allenfalls auf die Zeit um 1950 und die damalige Verkehrsdichte ausgelegt“, kritisiert die Bürgerinitiative. „Bis zu 8000 Fahrzeuge bewegen sich täglich auf unseren Ortsstraßen“, erklärt Arno Mangold, der Sprecher der IG.

Die Anwohner wehren sich gegen Lärm und Abgase, sorgen sich aber auch um die Sicherheit der Dorfbewohner. Stellenweise sei auf der Lörracher Straße nicht einmal Platz für einen Gehsteig, erklären sie.

Kandertal-S-Bahn bei gutem Willen kein Hindernisgrund

Die gewünschte Kandertalbahn-S-Bahn, die einen Bahnübergang erforderlich machen würde, wollen sie als Argument gegen eine sofortige Umsetzung der Umfahrung in der bevorzugten Tallage nicht gelten lassen. „Bei gutem Willen aller Entscheidungsträger sind nach unserer Einschätzung sowohl die Ortumfahrung als auch die S-Bahn realisierbar“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Aktion.

Die meisten Autofahrer nahmen den Slalom-Parcours auf der Lörracher Straße gelassen hin. Hin und wieder gab es Unmutsäußerungen in Form von Hupen oder starkem Beschleunigen – soweit dies möglich war. Nur ein Autofahrer suchte zunächst aufgebracht das Gespräch mit der Bürgerinitiative, wünschte dann aber zum Abschied viel Erfolg. Zehn Autos hatte die IG dort auf der Straße abgestellt.

Weit hitziger ging es auf der Binzener Straße zu, wo nur zwei Autos den Verkehr behinderten. Hier musste die Aktion nach einer halben Stunde abgebrochen werden, da einige Autofahrer allzu aggressiv reagierten. Zwei weitere Autos wurden entlang der Wittlinger Straße geparkt.

Die IG Ortsumfahrung bittet die Autofahrer, die gestern während der Aktion im Stau standen, um Verständnis. „Auch Sie hätten von einer Ortsumfahrung den Vorteil eines zügigen Verkehrsflusses“, wenden sich die Anwohner direkt an die Pendler, die regelmäßig durch Rümmingen fahren. Noch vor dem schlimmsten Feierabendverkehr ab 17 Uhr wurde die Aktion planmäßig abgebrochen.

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