Schallenberg: "Oppenheimer-Moment unserer Generation"
Das von Österreich organisierte Treffen von Diplomaten und Fachleuten aus etwa 150 Ländern soll Schwung in die langjährigen Bemühungen zur Regulierung von Autonomen Waffen bringen. In den vergangenen zehn Jahren hatten Expertengespräche am Sitz der Vereinten Nationen in Genf zu keinen diplomatischen Verhandlungen über ein Regelwerk geführt. "Die Technologie schreitet rasant voran, und die Diplomatie kommt nicht nach", warnte Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg. "Dies ist der Oppenheimer-Moment unserer Generation", sagte er in Anspielung auf den gleichnamigen "Vater" der Atombombe und den Beginn des nuklearen Wettrüstens.
Waffensysteme, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz selbstständig Ziele auswählen oder bekämpfen können, stehen derzeit wegen der Konflikte im Gazastreifen und in der Ukraine im Zentrum der Aufmerksamkeit. Israels Armee setzt nach eigenen Angaben ein KI-gestütztes System ein, das in kurzer Zeit viele mögliche Angriffsziele vorschlagen kann. Die Ukraine verwendet laut Medienberichten und Informationen aus diplomatischen Kreisen Drohnen, die mittels KI ihr Ziel auch dann finden, wenn ihre Funksteuerung von russischer Seite elektronisch gestört wird.