Freiburg (ari/mib). Da half kein beten, flehen und Daumen drücken: Der SC Freiburg ist abgestiegen. Sandhausen statt Stuttgart, Union Berlin statt Bayern München, Bielefeld statt Bremen: Nach der 1:2-Niederlage in Hannover fielen die Freiburger auf Rang 17 zurück und müssen nun in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga ran. Was halten Trainer und Sportler aus der Region davon" Was sind die Gründe für den Abstieg" Und wie sehen die Perspektiven aus" Wir haben nachgefragt. Kam der Abstieg aus heiterem Himmel" „Es war zu befürchten, dass der SC Freiburg absteigt. Zu oft hat das Team wichtige Punkte und gute Chancen liegen lassen“, sah Maximilian Heidenreich, der Ex-Profi des Sportclubs und jetzige Coach des SV Weil, das Unheil kommen. „Nach einer Führung gegen Paderborn dort noch die Punkte herzuschenken, das war ein Hauptfaktor.“ Sein Trainerkollege vom FC Schönau, Dominic Günther, selbst eingefleischter SC-Fan, hoffte natürlich auf den Klassenerhalt, aber auch er sah die Tragödie voraus. „Wenn man am Ende der Saison ganz unten steht, dann hat das wohl so sein müssen. Freiburg hat zu oft späte Gegentore zugelassen. Gegen die direkten Konkurrenten gab es keinen einzigen Sieg, das ist zu wenig.“ „Wirklich gerechnet hat damit eigentlich keiner mehr“, gesteht Daniel Dietrich, der Torhüter des Rollhockey-Nationalliga A-Vertreters RSV Weil. „Nach dem Sieg gegen die Bayern sah es derart gut aus für den SC, dass vielleicht der eine oder andere Spieler geglaubt hat, dass nichts mehr passieren würde“, mutmaßt Dietrich. „Das ist sehr schade. Vor allem für Christian Streich. Ich mag den, vor allem die Art und Weise, wie er arbeitet“, lässt Andreas Storz, Handballtrainer beim TV Brombach, wissen. Man habe in den vergangenen Jahren wohl zu viele Leistungsträger abgeben müssen. „Das konnte nicht kompensiert werden.“ Roland Vögtlin, Coach des Ringer-Regionalligisten WKG Weitenau-Wieslet, hat sich verwundert die Augen gerieben. „Damit hat keiner mehr gerechnet“, gesteht Vögtlin. Auch, dass die Stuttgarter auf der Zielgeraden nochmals auftrumpften. Wie geht es in der kommenden Saison weiter" „Ich glaube trotzdem fest daran, dass der Sport-Club in der kommenden Spielzeit vorne mitspielt und um den Aufstieg kämpft“, so Roland Vögtlin. Gerade mit seiner guten Jugendarbeit könne der Verein doch so einiges wettmachen. Dominic Günther: „Freiburg schafft es immer wieder, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Deshalb mache ich mir keine Sorgen, dass das im kommenden Jahr anders sein sollte.“ Daniel Dietrich ist da etwas skeptischer: „Sie werden wohl einige Spieler verlieren und damit auch an Qualität. Die zweite Liga ist allgemein sehr ausgeglichen. Ich hoffe trotzdem, dass es der SC schafft, eine gute Truppe auf den Platz zu bringen.“ „Nun werden die Freiburger neu aufbauen müssen. Ich glaube, sie werden zwei Jahre dafür benötigen“, ist die Meinung von Andreas Storz. Kehrt der SC gleich wieder ins Oberhaus zurück" „Der SC verfügt über eine gewisse Substanz und muss seine Spieler nicht unbedingt verkaufen. Mit dem berühmten Quäntchen Glück könnte es für den direkten Wiederaufstieg reichen“, erklärt Maximilian Heidenreich. „Der SC Freiburg wird in der kommenden Saison auf jeden Fall oben mitspielen“, glaubt auch Dominic Günther an seinen Lieblingsverein. Roland Vögtlin stößt ins gleiche Horn: „Sie haben tolle Fans und die Unterstützung ist auch in der zweiten Liga da. Deshalb denke ich, dass es möglich ist.“ Daniel Dietrich schließt sich an: „Egal, mit welcher Mannschaft der SC in die kommende Saison geht, Freiburg ist immer gut für den Aufstieg.“ „Sie werden wieder an der Tür zur 1. Bundesliga anklopfen“, ist sich auch Andreas Storz sicher.