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Schallbach Das blaue Dach der Kirche

Weiler Zeitung
Pfarrerin Christine Gühne im Dachgebälk der Kirche, das nun in blaues Licht gehüllt ist. Foto: Boris Burkhardt Foto: Weiler Zeitung

Im Schallbacher Gotteshaus beginnen mit einiger Verspätung die Sanierungsarbeiten

Von Boris Burkhardt

Schallbach. Über vier Jahre mussten die Schallbacher warten, bis ihre Kirche nach den ersten Sicherungsmaßnahmen gegen das einsturzgefährdete Dach nun endlich generalsaniert wird.

Seit Dezember 2010 standen die ersten drei Gerüste im Kircheninneren. Und seit Dezember 2014 war die Kirche ganz verlassen; die vierzehntäglichen Gottesdienste finden seither im benachbarten Pfarrsaal statt. Doch seit wenigen Tagen kündigt das neue blaue Dach der Schallbacher Kirche weithin von den Sanierungsarbeiten, die nun endlich begonnen haben.

Die Holzdecken- und Dachkonstruktion sei nicht mehr funktionsfähig und teilweise durch Fäulnis und Schädlingsbefall zerstört, erklärt Pfarrerin Christine Gühne. Die Fassade zeige Rissbildungen im Mauerwerk; der Sockel des Gebäudes müsse verstärkt werden. In den nächsten sechs Wochen wird nun das Gebälk saniert, anschließend das Dach neu gedeckt. Laut Gühne hatte auch das Dach selbst große Risse, die ein sinnvolles Heizen unmöglichgemacht hätten: „Es ist also auch eine energetische Sanierung.“

Außerdem soll die Beleuchtung des Innenraums erneuert und der Eingangsbereich behindertengerecht umgebaut werden. Hier stören bisher die Türschwelle und der Kiesweg die Fortbewegung in einem Rollstuhl. Die Bauarbeiten laufen „erfreulich gut“, berichtet Gühne. Der Kostenrahmen von insgesamt 550 000 Euro werde laut Bauleitung wahrscheinlich eingehalten. In einem Jahr sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Von den Gesamtkosten trägt die Kirchengemeinde 91 000 Euro. Ansonsten steht das Gebäude unter staatlicher Baupflicht; Bauherr ist also das Land.

Stützgerüste mit Efeu und Kerzen geschmückt

Die Schallbacher arrangierten sich bisher relativ gut mit der langen Wartezeit. So wurden die drei Gerüste von knapp vier Quadratmetern Fläche, von denen zwei im Schiff und eines im Chor standen, um Schneebruch zu verhindern, bisweilen in die Gestaltung der Gottesdienste integriert. Einige Brautpaare hätten sich eine andere Kirche gesucht, erinnert sich Gühne; viele hätten die Gerüste aber auch mit Efeu oder Kerzen geschmückt. Bei der Ausstellung christlich-arabischer Kunst hätten die Stangen gar als Halterung für die Bilder gedient.

Jetzt hoffen Pfarrerin und Gemeinde nur noch darauf, dass sich die Störche auf dem Kirchturm nicht vom Baulärm vertreiben lassen. Der Nabu monierte bereits, dass die Bauarbeiten gerade in der Brut- und Nistzeit begännen – nach vier Jahren Wartezeit.

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